
Schausteller finden: "Das gehört zu unserer Kultur"
Mehr Polizei auf Weihnachtsmärkten in Rheinland-Pfalz
Mainz (dpa/lrs) - Nach der Todesfahrt auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt gibt es laut Innenministerium keine Hinweise auf eine erhöhte Gefahr in Rheinland-Pfalz. Die Polizeipräsenz wird dennoch erhöht, wie Innenminister Michael Ebling (SPD) erklärte.
«Es liegen derzeit keine Erkenntnisse vor, die auf eine konkrete Gefährdung von Veranstaltungen im Land hindeuten», sagte Ebling. «Gleichwohl haben wir aufgrund der aktuellen Ereignisse die sichtbare Polizeipräsenz auf entsprechenden Veranstaltungen nochmals erhöht und werden die entsprechenden Einsätze mit zusätzlichen Kräften begleiten.»
Schweitzer: «Es ist einfach nur schrecklich»
«Es ist einfach nur schrecklich», sagte der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD). Die Menschen hätten arglos und in Vorfreude auf den nahen Heiligabend den Weihnachtsmarkt in Magdeburg besucht. «Dabei wurden sie auf hinterhältigste Weise angegriffen.» Seine Gedanken seien bei den Opfern und bei der ganzen Stadt-Gesellschaft, «die bis ins Mark erschüttert ist».
Schausteller
Vertreter der rheinland-pfälzischen Schaustellerbranche sprachen sich dafür aus, dass die Weihnachtsmärkte geöffnet bleiben. «Wir sind zutiefst erschüttert», sagte etwa Margit Sottile von den Schaustellerbetrieben Sottile und Barth in Mainz. «Aber sie sollten nicht abgesagt werden. Das gehört zu unserer Kultur. Die können uns das nicht wegnehmen.» Für den Schutz der Menschen sei bereits sehr viel unternommen worden, aber eine absolute Sicherheit gebe es nicht.
Ähnlich sieht das Achim Müller vom Landesverband des Markt-, Reise- und Schaustellergewerbes Rheinland-Pfalz. Selbst auf Weihnachtsmärkten in kleinen Orten gebe es bereits Poller und Polizisten. «Trotzdem hat man ein komisches Gefühl im Magen», sagte er. Abgebrochen werden sollten die Weihnachtsmärkte seiner Ansicht nach allerdings nicht: «Ich finde, man darf sich das Leben nicht versauen lassen.»
Ein Auto war am frühen Freitagabend auf einem Weihnachtsmarkt in der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt in eine Menschengruppe gefahren. Die Zahl der Toten stieg am Samstag auf fünf. 200 Menschen wurden verletzt.
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