Welches sind die beliebtesten Zahlungsmittel Deutschlands?

 

Welches sind die beliebtesten Zahlungsmittel Deutschlands?

Wer in Deutschland bezahlen will, steht mittlerweile vor einer wahren Schatztruhe an Möglichkeiten. Vom guten alten Bargeld über PayPal bis hin zu modernen Mobile Wallets ist für jeden Geschmack etwas dabei. 

 

Worauf setzen Konsumenten heute wirklich?

Wer den deutschen Zahlungsmarkt betrachtet, erkennt schnell, dass hier Tradition und Moderne kräftig mitmischen. Im Online-Handel führt PayPal weiterhin souverän das Feld an. Rund 30 Prozent der Zahlungen werden darüber abgewickelt. Dicht dahinter liegt der klassische Kauf auf Rechnung mit etwa 27 Prozent. Lastschriftverfahren folgen mit 17 Prozent und Kredit- oder Debitkarten kommen auf rund 11 Prozent. Dahinter versammeln sich kleinere Methoden wie Sofortüberweisung oder digitale Wallets, die aktuell noch unter der Fünf-Prozent-Marke rangieren.

Im stationären Handel zeigt sich ein leicht anderes Bild. Hier dominieren Bargeld und Kartenzahlungen, wobei Mobile Payment rasant an Boden gewinnt. PayPal bleibt hier außen vor, während Smartphone-basierte Wallets zunehmend an den Kassen eingesetzt werden.

Bemerkenswert sind die Unterschiede zwischen den Altersgruppen. Während Jüngere gerne digital und mobil bezahlen, bleibt bei älteren Generationen Bargeld oder der vertraute Rechnungskauf hoch im Kurs. Die Region spielt ebenfalls eine Rolle, denn in ländlichen Gegenden bleibt Bargeld vielerorts das Mittel der Wahl.

 

Spezialfall Paysafecard

Eine Zahlungsmethode, die in manchen Nischen eine geradezu überraschende Beständigkeit zeigt, ist die Paysafecard. Besonders im Online-Gaming, im Glücksspielbereich und auf bestimmten Dating-Plattformen erfreut sie sich großer Beliebtheit. Zahlungen können ohne Angabe persönlicher Bankdaten oder Kreditkarteninformationen erfolgen. Damit bietet sie ein hohes Maß an Anonymität und Sicherheit.

Gerade junge Menschen, die noch kein eigenes Bankkonto besitzen oder Nutzer, die ihre Daten nicht überall preisgeben möchten, greifen gern zu dieser Option. So wird die Paysafecard für Einzahlungen auf entsprechenden Plattformen häufig genutzt und bleibt dort eine feste Größe. Im breiten Online-Handel spielt sie hingegen nur eine untergeordnete Rolle, behauptet sich aber in ihren Kernmärkten bemerkenswert stabil.

 

Warum Bargeld trotz Digitalisierung immer noch im Portemonnaie bleibt

Obwohl sich der Trend zur Digitalisierung klar abzeichnet, hält sich Bargeld erstaunlich hartnäckig. Seit 2019 ist die Zahl der Bankfilialen und Geldautomaten spürbar rückläufig, doch 69 Prozent der Deutschen finden, dass Bargeld weiterhin wichtig sei

Datenschutz zählt dabei zu den Hauptgründen, denn rund 63 Prozent der Menschen schätzen es, dass bei Bargeldtransaktionen keine persönlichen Daten an Dritte fließen. Hinzu kommt der Wunsch nach besserer Ausgabenkontrolle und die Tatsache, dass Bargeld keine technische Infrastruktur benötigt.

Besonders ältere Menschen oder Bewohner ländlicher Regionen greifen deshalb weiterhin lieber zum Schein oder zur Münze. Auch für kleinere Beträge bleibt Bargeld die erste Wahl. Es bietet eine gewisse emotionale Sicherheit und verursacht keinerlei Gebühren, anders als so manche digitale Alternative.

 

Die Rolle von Rechnungskauf, Lastschrift und Kreditkarte im deutschen Zahlungsalltag

Der Kauf auf Rechnung hat sich tief in der deutschen Zahlungskultur verankert. Kein Wunder, schließlich bietet diese Methode Käufern ein hohes Maß an Sicherheit. Erst nach Erhalt der Ware wird bezahlt, was Vertrauen schafft und das Risiko für den Verbraucher minimiert.

Für Händler bringt das allerdings gewisse Herausforderungen mit sich. Zahlungsausfälle und die Kosten externer Zahlungsdienstleister sind hier nicht zu unterschätzen. Das Lastschriftverfahren wiederum eignet sich hervorragend für wiederkehrende Zahlungen oder Abonnements. Es ist bequem und in Deutschland weit verbreitet. Das Rückbuchungsrecht schützt Verbraucher zusätzlich vor unberechtigten Abbuchungen, stellt für Händler jedoch ein gewisses Risiko dar.

Kreditkarten hinken in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern nach wie vor etwas hinterher. Zwar gewinnen sie im Online-Handel langsam an Boden, doch insgesamt sind die Gebühren und Datenschutzbedenken Gründe, weshalb sie nicht ganz an die Spitze gelangen.

 

Wie PayPal, Noda und neue Wallet-Systeme den Zahlungsmarkt verändern

PayPal bleibt unangefochten an der Spitze des Online-Zahlungsverkehrs. Mit Käuferschutz, einfacher Bedienung und einer nahezu universellen Akzeptanz bietet der US-Riese viele Vorteile. Doch es regt sich Konkurrenz. Open-Banking-Lösungen wie Noda Pay bringen frischen Wind in den Markt. Sie ermöglichen direkte Zahlungen vom Bankkonto, ohne den Umweg über Kreditkarten oder andere Intermediäre. Besonders junge, technikaffine Nutzer und internationale Käufer greifen vermehrt zu diesen neuen Optionen.

Mit dem Wero Wallet tritt zudem eine europäische Alternative auf den Plan. Basierend auf SEPA-Zahlungen, punktet sie durch Datenschutz und schnelle Peer-to-Peer- sowie E-Commerce-Zahlungen. Daneben behaupten sich natürlich Apple Pay und Google Pay, die vor allem im mobilen Bereich stark zulegen. Verbraucher entwickeln zunehmend die Erwartung, dass Zahlungen sofort, bequem und mobil funktionieren. Die Anbieter, die das am besten umsetzen, werden künftig noch mehr Marktanteile gewinnen.

 

So schnell wächst Mobile Payment in Deutschland

Innerhalb von nur zwei Jahren hat sich das Mobile Payment in Deutschland verdreifacht. Wer heute an der Supermarktkasse steht, wird kaum noch überrascht sein, wenn das Smartphone oder die Smartwatch gezückt wird. Banken und Sparkassen bieten eigene Lösungen, während Apple Pay und Google Pay die Nase vorn haben. Besonders bei kleineren bis mittleren Beträgen sind diese Zahlungsmethoden äußerst beliebt.

Jüngere Altersgruppen treiben den Trend an, doch auch in der breiten Bevölkerung setzt sich mobiles Bezahlen zunehmend durch. Branchen wie Gastronomie, Fastfood und Tankstellen profitieren besonders, da hier häufig spontane Käufe getätigt werden. Parallel dazu bleibt auch die kontaktlose Kartenzahlung auf dem Vormarsch und ergänzt die mobilen Lösungen sinnvoll.

 

Ein Blick auf den Digitalen Euro und kommende Trends

Die Europäische Zentralbank arbeitet mit Hochdruck an einem digitalen Euro. Derzeit befindet sich das Projekt in einer vorbereitenden Phase, eine Entscheidung über die nächsten Schritte wird bis Ende 2025 erwartet.

Der digitale Euro soll das bestehende Zahlungssystem nicht ersetzen, sondern sinnvoll ergänzen. Aktuell soll das Ziel sein, ein öffentlich-rechtliches digitales Zahlungsmittel zu schaffen, das offline genutzt werden kann und gleichzeitig hohen Datenschutzstandards entspricht.

Gleichzeitig setzen sich Instant Payments und Open-Banking-Ansätze immer stärker durch. In den kommenden Jahren dürfte das Angebot an Wallets und API-basierten Lösungen weiter wachsen. Die Verbraucher wünschen sich Bezahlmethoden, die nicht nur schnell und einfach sind, sondern auch höchste Sicherheits- und Datenschutzstandards bieten. Wer diese Bedürfnisse am besten erfüllt, wird im Zahlungsverkehr der Zukunft die Nase vorn haben.

 

 

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Datum: 30.06.2025
Rubrik: Media Release
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