Eine Bühne für Bildung und Austausch

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Eine Bühne für Bildung und Austausch

VHS Neuwied feierte „Lange Nacht der Demokratie“ und Semesterstart

„Bildung leben, Demokratie erleben“, unter diesem Motto war der Amalie-Raiffeisen-Saal der Volkshochschule (VHS) Neuwied zuletzt Ort der Begegnung und des Mitgestaltens. Ein vielschichtiges Abendprogramm lud zur „Langen Nacht der Demokratie“. Gleichzeitig stellte die VHS ihr neues Bildungsangebot für das kommende Semester vor – ein Programm, das Bildung als Grundrecht für alle versteht.

„Demokratie lebt auch von Information und Austausch. Von Menschen, die sich eine fundierte Meinung bilden und in den Dialog gehen. Und genau da kommt die VHS ins Spiel“, betonte Oberbürgermeister Jan Einig. Der Charakter des Abends, souverän moderiert von Sabine Parker, war klar: Ob Musik, Worte, Theater oder Diskussion, alle Beiträge machten die Bedeutung demokratischer Werte spürbar. Zum musikalischen Einstieg spielte das klassische Trio mit Ulrike Friedrich, Anke Gärtner und András Orbán Variationen der deutschen Nationalhymne. Kreatives Highlight war die eigens entwickelte szenische Aufführung über die 100-jährige Geschichte der Volkshochschulen. Unter Regie und Mitwirkung des erfahrenen Theatermachers Frank Reinhard beeindruckte das VHS-Team um Leiterin Jutta Günther. Im Fokus: Der Bildungsauftrag der Volkshochschulen im Lauf der Jahrzehnte, stets im Spannungsfeld gesellschaftlicher Veränderungen und individueller Bildungsbedürfnisse.

Das Publikum – etwa 150 Gäste – wurde bei Info-Ständen, interaktiven Formaten und kleinen Wissensspielen rund um Demokratie, Sprache und Integration selbst aktiv. Wer wollte, konnte sein Wissen beim Einbürgerungstest testen oder sich mit den Herausforderungen des Wählens vertraut machen. Einen emotionalen Gedankenanstoß bot der eindrucksvolle Poetry-Slam-Text von Sarah Kunz über Bedeutung von Freiheit und Mitbestimmung in Zeiten globaler Krisen – und ihre Liebe zur Demokratie. Mit klaren Worten und starken Bildern machte sie spürbar, dass demokratische Werte keine Selbstverständlichkeit sind, sondern täglich gelebt, geschützt und mitgestaltet werden müssen.

Die Podiumsdiskussion unter dem Titel „Wie geht es unserer Demokratie – und wen kümmert’s noch?“ war mit vier Gästen mit unterschiedlichen Perspektiven spannend besetzt. Nach einem einleitenden Impuls von Rainer Claaßen diskutierten

über den Zustand und die Zukunft unserer demokratischen Gesellschaft: Landtagspräsident Hendrik Hering, die städtische Gleichstellungsbeauftragte Astrid Thol, Aghid Almasalmeh, Vorsitzender des Neuwieder Jugendbeirats, sowie Peter Schwarz, Sprecher der Initiative Pulse of Europe Neuwied. Trotz aller Herausforderungen wurde deutlich: Die Grundwerte unserer Gesellschaft sind stabil – aber sie erfordern Aufmerksamkeit, Beteiligung und Mut zur Diskussion.

Den musikalischen Abschluss übernahm die Schülerband des Rhein-Wied-Gymnasiums „Rock With Groove“ mit einem energiegeladenen Kurzkonzert. Ein lebendiges Zeichen dafür, dass junge Stimmen gehört werden wollen. Die „Lange Nacht der Demokratie“ an der VHS Neuwied machte Mut – und Lust auf mehr Engagement.

 

Quelle: Stadt Neuwied | Foto: Ulf Steffenfauseweh

 

 

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Datum: 26.09.2025
Rubrik: Lokales
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