
Kontinuierliche Rückgang der Jagdwilderei
Dutzende Fälle von Jagdwilderei jedes Jahr in Rheinland-Pfalz
Mainz (dpa/lrs) - Die Zahl der entdeckten Fälle von Jagdwilderei in Rheinland-Pfalz ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken. Wie der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) auf eine parlamentarische Anfrage der AfD-Landtagsfraktion mitteilte, waren im Jahr 2017 noch 112 Fälle von Wilderei erfasst worden. In den Jahren darauf gab es einen kontinuierlichen Rückgang, 2021 lag die Zahl der Fälle dann bei 80. Die Dunkelziffer ist unklar, die Strafverfolgung im Einzelfall schwierig. Entstandene Schäden, Art und Schwere der Wildereidelikte sowie andere Details wie etwa die Verwendung von legalen oder illegalen Schusswaffen werden in der polizeilichen Kriminalstatistik nicht erfasst. Die AfD-Fraktion kritisiert dies als unzureichend, es müssten wesentlich mehr Daten zu den Taten berücksichtigt werden. «Die Beantwortung der großen Anfrage durch die Landesregierung zeigt eine fast komplette Ahnungslosigkeit im Bereich der illegalen Jagdwilderei auf, die einen zwingenden Handlungsbedarf erfordert», sagten die Abgeordneten Jan Bollinger und Ralf Schönborn. Würden mehr Details erfasst, könnten daraus gezielte Präventionsmaßnahmen abgeleitet werden. «Eine weitere und gravierendere Problematik ist die geringe und dabei noch sinkende Aufklärungsquote in diesem Straftatbereich.» 2021 seien nur 28 Prozent der Wildereidelikte aufgeklärt worden. Das Thema Wilderei war zuletzt im Zusammenhang mit den beiden bei Kusel erschossenen Polizisten in die Schlagzeilen geraten. Bei einer Verkehrskontrolle von zwei mutmaßlichen Wilderern soll einer der beiden Männer die beiden Beamten getötet haben.
Berichterstattung regional und aktuell aus Koblenz und der Region Mittelrhein.