Über 850 Rettungskräfte wurden bei Einsätzen Opfer von Gewalt

Staatskanzlei veröffentlicht Statistiken der letzten fünf Jahre

Über 850 Rettungskräfte wurden bei Einsätzen Opfer von Gewalt

Mainz (dpa/lrs) - In den vergangenen fünf Jahren sind in Rheinland-Pfalz über 850 Angehörige von Rettungsdiensten und Feuerwehrleute bei ihren Einsätzen Opfer von Gewalt geworden. Das geht aus der Antwort der Staatskanzlei auf eine Anfrage der AfD-Landtagsfraktion hervor. Bei der überwiegenden Zahl der zwischen 2017 und 2021 erfassten Fälle waren demnach Angehörige der Rettungsdienste Zielscheibe von Angriffen, Bedrohungen und Nötigungen (771). Im gleichen Zeitraum waren 85 Feuerwehrleute betroffen.

Die Zahl der Gewaltdelikte gegen Helferinnen und Helfer von Rettungsdiensten stieg dabei von 95 im Jahr 2017 auf 114 im vergangenen Jahr. Die meisten Fälle wurden dabei im Jahr 2019 mit 117 Personen registriert. Bei den Feuerwehren dagegen nahm diese Zahl ab von 13 im Jahr 2017 auf 4 im vergangenen Jahr. Allein im vergangenen Jahr gab es bei den Rettungsdiensten 55 Leichtverletzte infolge von Gewaltdelikten, bei den Feuerwehren führt die Statistik keine Verletzten auf.

Im vergangenen Jahr wurden den Angaben zufolge 110 Tatverdächtige ermittelt. Das liegt in etwa im Schnitt der vorangegangenen Jahre. In der überwiegenden Zahl handelt es sich dabei um Männer (82). Mehr als die Hälfte der Tatverdächtigen war der Polizei bereits bekannt (65). Bei etwa jedem zweiten Verdächtigen spielte der Alkoholkonsum eine Rolle.

Der stellvertretende AfD-Fraktionsvorsitzende Jan Bollinger sprach mit Hinweis auf die insgesamt über 850 Helferinnen und Helfer, die Opfer von Gewaltdelikten wurden, von «unhaltbaren Zuständen, die strikt unterbunden werden müssen». Die Täter müssten die «volle Härte des Gesetzes zu spüren bekommen», forderte er.

Foto: Boris Roessler/dpa

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Datum: 26.06.2022
Rubrik: Gesellschaft
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