
Kulturgüter sollen künftig in Notfallcontainern geschützt werden
Nach Flutkatastrophe: Landesregierung will Notfall-Kulturkataster aufbauen
Mainz (dpa/lrs) - Die rheinland-pfälzische Landesregierung will nach der Flutkatastrophe im Ahrtal ein Notfall-Kulturkataster aufbauen. Dieses solle dabei helfen, Kulturgüter bei künftigen Katastrophen schneller sichern zu können, kündigte Kulturministerin Katharina Binz am Mittwoch in Mainz an. Geplant sei zu diesem Zweck auch die Anschaffung von ein bis zwei Notfallcontainer für die Rettung von Kulturgütern. Diese würden zum großen Teil vom Bund finanziert.
Die Grünen-Politikerin überreichte ein Jahr nach der Katastrophe das für rund 3800 Euro restaurierte «Seelenbuch» der Sankt-Sebastianus-Bürgerschützen-Gesellschaft Ahrweiler aus dem Jahr 1655 an Hauptmann Jürgen Knieps. Das historische 90 Seiten umfassende Mitgliederverzeichnis war nach der Flutkatastrophe völlig verschlammt geborgen und dann restauriert worden.
Dabei kam es auf die Zeit an. «Nach 24 Stunden kann es anfangen zu schimmeln, und nach zwei Wochen ist der Drops gelutscht, wenn der Schimmel durch die Blätter wächst», sagte Restaurator Norbert Schempp.
«Die Flutkatastrophe hat gezeigt, wir brauen einen zentralen Notfallplan», sagte Binz. Dieser solle auch mit den Krisenstäben vernetzt werden und das Thema Kulturgutschutz auch in diesen Systemen eine Rolle spielen.
Foto: Sascha Ditscher/Sascha Ditscher
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