Rheinland-Pfalz gibt Tafeln zusätzliche Unterstützung

Die steigenden Lebensmittelpreise überfordern Menschen mit geringem Einkommen

Rheinland-Pfalz gibt Tafeln zusätzliche Unterstützung

Mainz (dpa/lrs) - Angesichts zunehmend akuter Not von Bedürftigen unterstützt Rheinland-Pfalz die Tafeln in diesem Winter mit einer zusätzlichen Unterstützung. Sozialminister Alexander Schweitzer teilte am Mittwoch mit, das Land habe eine Sonderförderung bis zu 75 000 Euro für Ausgaben beschlossen, die den Tafeln durch die derzeit hohen Energiekosten entstünden. «Insgesamt werden die Tafeln in Rheinland-Pfalz im Winter damit mit rund 125 000 Euro gefördert», sagte Schweitzer der Deutschen Presse-Agentur. «Dies sind 115 000 Euro mehr als noch im Jahr 2021.»

Der Minister würdigte das «herausragende Engagement in einer besonders schwierigen Zeit, die durch steigende Lebenshaltungs- und Energiekosten in einem in der Geschichte der Bundesrepublik einmaligen Ausmaß geprägt ist». Die Tafeln seien «ein vorbildliches Zeichen für Solidarität, Mitmenschlichkeit und Toleranz.»

Bislang hat das Land in diesem Jahr die Kosten für die Logistik der Tafeln, also für die Abholung von Lebensmitteln und Bereitstellung in den Läden, mit rund 40 000 Euro sowie mit Fortbildungskosten von 10 000 Euro unterstützt. Die Unterstützung der Tafeln stehe im Kontext weiterer Maßnahmen, um Menschen angesichts der Inflation in finanziellen Notlagen zu unterstützen, erklärte Schweitzer.

Auf die Bedeutung der Tafeln wies am Mittwoch auch der CDU-Fraktions- und Landesvorsitzende Christian Baldauf hin und sprach sich für zusätzliche Förderung aus. «Jetzt brauchen jene unsere Hilfe, die unermüdlich anderen helfen», sagte Baldauf. Neben dem Andrang von Bedürftigen machten die Energiekrise und die hohen Preise den Tafeln schwer zu schaffen.

Seit Jahresbeginn ist die Zahl der Gäste an den Tafeln in Rheinland-Pfalz nach Angaben des Landesverbands um rund 30 Prozent auf rund 70 000 gestiegen - obwohl etliche Tafeln wegen zu hoher Nachfrage einen Aufnahmestopp beschlossen haben. «Wir helfen so viel es geht, aber wir stoßen an unsere Grenzen», sagte die Landesvorsitzende Sabine Altmeyer-Baumann der Deutschen Presse-Agentur. Sie erwartet, dass der Andrang in den Wintermonaten noch größer werden könnte. 

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Datum: 16.11.2022
Rubrik: Gesellschaft
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