Paracelsus Klinik Bad Ems stellt in Kürze Klinikbetrieb ein

270 Mitarbeiter ab Ende März vor dem Aus

Paracelsus Klinik Bad Ems stellt in Kürze Klinikbetrieb ein

Bad Ems (dpa/lrs) - Die Paracelsus Klinik Bad Ems stellt bald ihren Klinikbetrieb ein. Betroffen seien unter anderem die stationäre Patientenversorgung und die Notaufnahme, teilte die Klinik am Dienstag mit. Nicht betroffen seien etwa die Praxen für Innere Medizin, Urologie, für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und Zahnheilkunde, hieß es. Es gehe um knapp 270 Beschäftigte. Die endgültige Schließung erfolge aktuellen Planungen zufolge bis zum 31. März 2023.

«Schon seit geraumer Zeit befand sich die Paracelsus Klinik Bad Ems in einer schwierigen Lage», teilte das Haus mit. Dringlichstes Problem sei ein Fachkräftemangel, der in den vergangenen Monaten den Krankenhausbetrieb zunehmend erschwert habe. Immer wieder sei es aufgrund von Personalmangel und hohem Krankenstand zu Abmeldungen der Notaufnahme oder einzelner Abteilungen gekommen.

«Die Klinik hat sich nach der Pandemie nicht in der Weise erholen können, wie das im Interesse einer langfristigen Stabilität notwendig gewesen wäre. Davor konnten wir die Augen nicht länger verschließen», teilte Geschäftsführer Tomislav Gmajnic mit. Arbeitnehmervertreter und Klinikmanagement nehmen nun Gespräche über einen Sozialplan auf.

Die Gewerkschaft Verdi forderte die Kommunalpolitik auf, zügig alternative Lösungen für Patienten, Patientinnen und Beschäftigte zu finden. «Die Entwicklungen in Bad Ems sollten auch für die Stadt Koblenz und den Landkreis Mayen-Koblenz ein starkes Warnsignal im Zusammenhang mit den Verhandlungen über eine Privatisierung des Gemeinschaftsklinikums Mittelrhein sein, dem größten Maximalversorger der Region», teilte Gewerkschaftssekretär Tobias Zejewski mit.

Foto: Dirk Kaschinski

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Datum: 11.01.2023
Rubrik: Gesellschaft
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