Binz: Greta Thunberg fügt Klimabewegung «großen Schaden zu»

Anschlussfähigkeit der Bewegung gehe verloren

Binz: Greta Thunberg fügt Klimabewegung «großen Schaden zu»

Mainz (dpa/lrs) - Die schwedische Umweltschützerin Greta Thunberg fügt mit ihrer offensiven Parteinahme für Palästina nach Einschätzung der rheinland-pfälzischen Ministerin Katharina Binz «der Klimabewegung großen Schaden zu». «Es war immer die Stärke, sich auf das Thema Klima zu konzentrieren und auch anschlussfähig zu sein für viele, viele Teile der Gesellschaft», sagte die Grünen-Politikerin im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. «Bei Fridays for Future in Deutschland sieht man, wie anschlussfähig sie sind.» Nur wenn die Mehrheit der Gesellschaft die Politik auffordere, Maßnahmen zu ergreifen, geschehe das auch, betonte Binz. «Dieser Ansatz war lange, lange Zeit sehr erfolgreich.»

«Für mich ist überhaupt nicht nachvollziehbar, warum Greta Thunberg denkt, sie könne mit dem Vermischen des Ganzen mit dem Nahostkonflikt irgendwas gewinnen», sagte Binz, die auch stellvertretende Ministerpräsidentin ist. «Es ist einfach nur ein Schaden, der dieser Bewegung zugefügt wird. Und ich finde es einfach nur richtig, richtig schmerzhaft.»

Nach rund fünf Wochen Gaza-Krieg hatte Thunberg am Sonntag vor einer Woche auf einer Klimaschutz-Demo in Amsterdam erneut offensiv Partei für die Palästinenser ergriffen und entsprechende Parolen skandiert. Am Tag darauf waren die deutschen Aktivisten von Fridays for Future deutlich auf Distanz gegangen: Man agiere inzwischen als eigenständige Organisation und sei «schon lange über Greta als Person herausgewachsen», hieß es.

 

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Datum: 20.11.2023
Rubrik: Gesellschaft
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