Zahl der Bundeswehr-Rekruten steigt um gut elf Prozent

Wehrpflicht wurde 2011 ausgesetzt

Zahl der Bundeswehr-Rekruten steigt um gut elf Prozent

Mainz (dpa/lrs) - Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs haben 2022 in Rheinland-Pfalz 1087 neue Soldatinnen und Soldaten den Dienst bei der Bundeswehr angetreten. Damit stieg die Zahl der Rekruten im Jahr des russischen Angriffs im Vergleich zum Vorjahr um gut elf Prozent. Das Vor-Corona-Niveau wurde aber nicht erreicht: Im Jahr 2019 nahmen noch 1277 Männer und Frauen den Dienst bei der Bundeswehr auf, wie das Bundesverteidigungsministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.

Unter den Rekruten des vergangenen Jahres waren 657 Soldatinnen und Soldaten auf Zeit, 384 freiwillige Wehrdienstleistende sowie 46 freiwillige Wehrdienstleistende im Heimatschutz. Der Frauenanteil lag bei gut 18 Prozent. Der Anteil Minderjähriger betrug rund 8,2 Prozent und verdoppelte sich damit annähernd (2021: 4,5 Prozent).

Das Verteidigungsministerium betonte, dass die unter 18-Jährigen keinen Dienst leisten, «der den selbstständigen Gebrauch der Waffe fordern könnte». SPD, Grüne und FDP hatten im Koalitionsvertrag im Bund vereinbart, dass Ausbildung und Dienst an der Waffe volljährigen Soldatinnen und Soldaten vorbehalten sein sollen. 

Die Pflicht zum Wehrdienst war 2011 nach 55 Jahren ausgesetzt worden. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) bezeichnete die Aussetzung der Wehrpflicht zu Jahresbeginn als Fehler. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat einer Debatte über eine Rückkehr zur Wehrpflicht jedoch im Februar eine Absage erteilt.

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Datum: 09.03.2023
Rubrik: Gesellschaft
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