6000 Lachse kehren in Ahr zurück

Am Samstag folgen 7000 weitere Fische

6000 Lachse kehren in Ahr zurück

Bad Neuenahr-Ahrweiler (dpa/lrs) - Die Ahr-Flut und ihre Folgen haben auch viele Lachse getötet: Inzwischen sind die Wanderfische in den Fluss zurückgekehrt. Nach dem Fund eines ausgewachsenen toten Lachses im Januar 2023 beim Dorf Schuld helfen Experten und Politiker bei der Wiederansiedlung nach. Am Dienstag haben sie rund 6000 Junglachse bei Bad Neuenahr-Ahrweiler in die Ahr ausgesetzt. Erst war von 5000 die Rede gewesen. An diesem Samstag (25. März) sollen noch insgesamt etwa 7000 Jungfische bei einer Auswilderung in Dernau und Schuld folgen.

Der rheinland-pfälzische Umweltstaatssekretär Erwin Manz (Grüne) betonte mit Blick auf die Flut mit mindestens 134 getöteten Menschen im Juli 2021 und verheerenden Folgen auch für die Natur, der Fund des ersten Lachses zeige, «dass die Ahr wieder zu einem lebendigen Fluss wird. Denn der Lachs ist seit Langem ein Symbol dafür: Geht es dem Lachs gut, ist das ein wertvolles Indiz für die Wasserqualität.»

Die parteilose Ahrweiler-Landrätin Cornelia Weigand sagte, dass die Förderung der biologischen Vielfalt im Ahrtal nicht zuletzt dem Tourismus helfen könne und so auch einen «monetären Wert» bringe. Mit Blick auf die Wanderstrecken vieler Lachse, die Tausende Kilometer umfassen können, ergänzte Weigand: «Das sind unsere Botschafter in alle Welt hinaus.»

Wie Jörg Schneider vom Büro für fisch- und gewässerökologische Studien in Frankfurt bereits am Montag erklärt hatte, sind Lachse während der Ahr-Flut etwa wegen Heizöl und Giftstoffen im Wasser verendet. Dann hätten Baumaschinen bei der Flussbettsanierung «Fische plattgefahren» sowie das Wasser über Lachseiern verschlammt und diesen so den nötigen Sauerstoff entzogen.

Dabei gilt die Ahr historisch als eines der besten Lachsgewässer in Rheinland-Pfalz. Sie mündet bei Sinzig in den Rhein. Die ausgesetzten Lachse werden bald in Richtung Atlantik schwimmen. Nach ein, zwei oder drei Wintern wird laut Schneider die Rückkehr einer sehr kleinen Zahl dieser Fische vom Meer in die Ahr zum Laichen erwartet.

Berichterstattung regional und aktuell aus Koblenz und der Region Mittelrhein.

Datum: 21.03.2023
Rubrik: Gesellschaft
Das könnte Sie auch interessieren