
Dreyer: Erzeugerkapazitäten für Wasserstoff via Elektrolyse reichen nicht aus
Rheinland-Pfalz und Saarland wollen Wasserstoff-Region aufbauen
Mainz/Saarbrücken (dpa/lrs) - Rheinland-Pfalz und das Saarland machen sich bei der EU in Brüssel gemeinsam für den Auf- und Ausbau einer grenzüberschreitenden Wasserstoff-Wirtschaft in der Region stark. Auf EU-Ebene wollten sie sich dafür einsetzen, eine umfassende Wasserstoffinfrastruktur schnell aufzubauen und klimaneutralen Wasserstoff in ausreichenden Mengen bereitzustellen, teilte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Montag vor einer gemeinsamen Kabinettssitzung beider Bundesländer am Dienstag in Brüssel mit. Die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaftsstandorte beider Länder hänge davon ab.
Als aktuelle Vorsitzende der Großregion betonte Dreyer zudem: «Im grenznahen Bereich in den Ländern Frankreich, Deutschland, Luxemburg und Belgien, dem Saarland und Rheinland-Pfalz befinden sich wichtige Teile der konventionellen europäischen Stahl- und Chemieindustrie, die im postfossilen Zeitalter hohe Wasserstoffbedarfe haben.»
Zur Großregion mit fast zwölf Millionen Einwohnern gehören neben den beiden Bundesländern auch Lothringen, die Wallonie, die Fédération Wallonie-Bruxelles und die deutschsprachige Gemeinschaft in Belgien sowie das Großherzogtum Luxemburg.
Um die Klimaschutzziele zu erreichen, müssten Rheinland-Pfalz und das Saarland schnell und vollständig an das deutsche und das europäische Wasserstoffnetz angeschlossen werden, forderte Dreyer. «Trotz aller bisherigen Anstrengungen reichen die Erzeugerkapazitäten für Wasserstoff via Elektrolyse in Deutschland und der EU nicht aus, um allein den theoretischen Bedarf der aktuellen Stahlproduktion oder der energieintensiven Chemieindustrie zu decken.»
Berichterstattung regional und aktuell aus Koblenz und der Region Mittelrhein.