Anti-Funkloch-Förderung: Erster Mobilfunk-Mast in Betrieb

Milliardenschweres Förderprogramm kommt langsam voran

Anti-Funkloch-Förderung: Erster Mobilfunk-Mast in Betrieb

Lind/Naumburg an der Saale (dpa) - Mehr als drei Jahre nach Beginn einer milliardenschweren staatlichen Förderung, die bei der Beseitigung von Funklöchern auf dem Land helfen soll, können die Verbraucherinnen und Verbraucher erstmals davon profitieren. Ein mit Bundesmitteln geförderter Mobilfunk-Mast ging in Lind im Landkreis Ahrweiler (Rheinland-Pfalz) ans Netz, wie die staatliche Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft (MIG) in Naumburg an der Saale mitteilte. 

Es ist das erste Mal, dass ein mit Bundesmitteln geförderter Mobilfunk-Standort in Betrieb gegangen ist. Dies erfolgte bereits Mitte September, danach brauchte Telefónica Deutschland (O2) noch Zeit für technische Optimierungen. 

Menschen, die dort vorbeikommen oder dort wohnen, haben nun Netz - vorerst nur von O2, künftig wollen dort aber auch die Telekom und Vodafone ihre Antennen installieren. Er gehe davon aus, dass dies zeitnah erfolge, sagt MIG-Chef Ernst Ferdinand Wilmsmann. In der Gegend, die lange ein Funkloch war, gibt es 50 Haushalte.

Milliardentopf des Bundes

Die MIG war Anfang 2021 gegründet worden, nach dem grünen Licht aus Brüssel im Mai 2021 konnte die Gesellschaft ihre Arbeit aufnehmen. Ihr steht ein 1,1 Milliarden Euro schwerer Fördertopf des Bundes zur Verfügung, um dort Funklöcher zu schließen, wo die Netzbetreiber Deutsche Telekom, Vodafone, Telefónica (O2) und inzwischen auch der Neueinsteiger 1&1 es nicht selbst tun wollen. 

Der Kampf gegen die Funklöcher ist eine langwierige Sache: Zunächst wird geklärt, ob das Gebiet nur mit staatlichem Fördergeld ans Handynetz gebracht werden kann. Ist dies der Fall, plant die MIG die Maststandorte, mietet Grundstücke, sondiert mögliche Hindernisse in Genehmigungsverfahren und schließt Vorverträge ab.

Danach startet sie einen Förderaufruf, auf den sich Firmen bewerben können. Nach der Vergabe des Förderbescheids wird gebaut und die Technik angebracht - hierfür sind bis zu 17 Monate vorgesehen. 

Wissing sieht «Meilenstein für die Mobilfunkförderung»

Für den 40 Meter hohen Masten in Rheinland-Pfalz, der nun als erster staatlich geförderter Standort Handynetz bietet, vergab der heutige Bundesverkehrsminister und frühere rheinland-pfälzische Landesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) 2023 einen Förderbescheid. Die Inbetriebnahme bewertet der Liberale positiv. «Die Mobilfunkförderung des Bundes wirkt und die Erfolge werden für die Menschen in der Region erlebbar.»

Die MIG, die derzeit rund 70 Beschäftigte hat, gibt es planmäßig noch bis Ende 2025. Schon Ende 2024 läuft die Mobilfunkförderung des Bundes aus - bis dahin müssen die Förderaufrufe in Förderbescheide gemündet sein. Im kommenden Jahr - also dem letzten Jahr der MIG - soll die Gesellschaft noch Projekte begleiten und Kommunen beim Mobilfunkausbau unterstützen.

Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Aus der Region Koblenz immer aktuell mit TV Mittelrhein.

Datum: 01.10.2024
Rubrik: Vermischtes
Das könnte Sie auch interessieren
Livestream
Neu in unserer Mediathek

TVM Recap - Die Highlights der Woche

TVM Recap - Die Highlights der Woche
Folge: TVM Recap - Die Highlights der Woche

Sendung vom 04.10.2024

TALK56

TALK56
Folge: Bouldern und Netzwerken: Die Netzwerkmesse Westerwald öffnet erstmals ihre Tore

Sendung vom 04.10.2024

Hallo im Zoo

Hallo im Zoo
Folge: Hornraben Familie im Zoo Neuwied

Sendung vom 04.10.2024