In Mainz soll Wasser besser verstanden werden

 

In Mainz soll Wasser besser verstanden werden

Wasser hat besondere Eigenschaften und steuert viele Prozesse auf der Erde, auch klimatische. Um die besser zu verstehen, entsteht ein Forschungsbündnis, das praktisch anwendbares Wissen liefern will.

Mainz (dpa/lrs) -

Ein neues Forschungsbündnis in Mainz wird sich der Erforschung der besonderen Eigenschaften von Wasser widmen. Daraus gewonnene Erkenntnisse sollen bei der Bewältigung globaler Herausforderungen wie dem Klimawandel und der Wasserknappheit helfen und technische Innovationen zum Beispiel bei der Entsalzung von Wasser oder der Produktion von Wasserstoff voranbringen. 

Das Bündnis nennt sich Max-Planck-Campus Mainz, der offizielle Start erfolgte symbolisch mit dem Drehen eines Wasserrads. Voraus ging ein Festakt, der fast schon passenderweise bei strömendem Regen über die Bühne ging.

Der Campus umfasst in direkter Nachbarschaft zur Johannes Gutenberg-Universität die schon bestehenden, in Mainz sitzenden Max-Planck-Institute (MPI) für Polymerforschung und für Chemie, das Max Planck Graduate Center zur Förderung von wissenschaftlichem Nachwuchs, das die Max-Planck-Gesellschaft gemeinsam mit der JGU betreibt sowie die neu gegründete Max-Planck-Liquids-Initiative. 

Von Nanoporen bis zu Wasserentsalzung

Ziel ist es, verschiedene Forschungsrichtungen zusammenzubringen, um von Wissen auf Molekülebene auf Auswirkungen auf das Große und Ganze wie das Klimasystem schließen zu können. Wie verhält sich Wasser an Oberflächen, wie an Elektroden? Es geht zum Beispiel darum, wie mit mehr Wissen über Eigenschaften von Wasser Wasserentsalzung energieeffizienter werden kann und wie Produktion von Wasserstoff vorangebracht werden kann. 

Im Kern dreht sich die Forschungsarbeit darum, dass Wasser im Vergleich zu anderen Flüssigkeiten besondere physikalische und chemische Eigenschaften besitzt. Wasser sei wie eine eigensinnige Diva, erklärte Mischa Bonn, Direktor des Max-Planck-Instituts für Polymerforschung. Es habe etwa eine starke Oberflächenspannung und im festen Zustand als Eis eine geringere Dichte als im flüssigen Zustand - das führt dazu, das Eisberge an der Meeresoberfläche schwimmen. 

Künftig mehr über die Spielregeln von Wasser herauszufinden, helfe die Biologie, die Medizin und die Umwelt besser zu verstehen, sagte Bonn. Wasser sei die wichtigste Ressource unseres Planeten und damit eines der großen Zukunftsthemen, betonte Patrick Cramer, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft. 

Neuer Bau soll 2029 fertig sein

Teil des neuen Campus in Mainz soll auch die Gründung des Paul Crutzen Centers for Theoretical Studies sein mit einem Zentrum für Big-Data-Analyse, Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen. Die Liquids-Initiative wird vom Land Rheinland-Pfalz mit bis zu 42,6 Millionen Euro unterstützt. Knapp 27 Millionen davon sollen für ein Gebäude zur Verfügung gestellt werden. 

2026 soll ein MPI-Direktor oder eine -Direktorin für die Theorie von Flüssigkeiten berufen werden. Das Gebäude für die Initiative soll ab 2027 entstehen, 2029 ist die Fertigstellung geplant. 

Das Projekt zahle ein auf die Biotechnologie-Strategie des Landes, sagte Wissenschaftsminister Clemens Hoch (SPD). Es sei aber noch mehr: ein Schulterschluss in der Grundlagenforschung zwischen Hochschulen, außeruniversitärer Forschung und der Wirtschaft.

dpa

Bild: Wasser weist besondere chemische Eigenschaften aus, vor allem wegen der starken Wasserstoffbrückenbindungen. (Symbolfoto) | Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

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Datum: 08.07.2025
Rubrik: Lokales
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