
Umwelthilfe: Bei Hochwasser viele Adressen im Land betroffen
Bei einem Jahrhunderthochwasser wären zahlreiche Menschen in Rheinland-Pfalz betroffen, sagt die Deutsche Umwelthilfe. Wie schätzt sie das Risiko für das Bundesland ein?
Mainz/Berlin (dpa/lrs) -
Bei einem sogenannten Jahrhunderthochwasser wären in Rheinland-Pfalz im Ländervergleich viele Wohnadressen betroffen. Rund 36.000 Wohnadressen liegen nach einer Auswertung der Deutschen Umwelthilfe in potenziell von einem Jahrhunderthochwasser betroffenen Gebieten. Mehr sind es demnach nur in Baden-Württemberg und Bayern.
Der Verein hat aus Daten des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherer und der Bundesanstalt für Gewässerkunde zudem einen Hochwasser-Risikograd errechnet. Dieser liegt in Rheinland-Pfalz bei 7,49 und damit in der Kategorie «Sehr hoch» – ab 7,5 gilt die Kategorie «Extrem».
Was bedeutet Jahrhunderthochwasser?
Ein Jahrhunderthochwasser ist statistisch gesehen einmal alle 100 Jahre zu erwarten. Die Deutsche Umwelthilfe weist aber darauf hin, dass sich die Werte auf Messreihen aus der Vergangenheit beziehen. «Im Zuge der Klimakrise sind Wasserstände dieser Höhe zukünftig häufiger zu erwarten.»
Das Ahrtal habe schmerzlich vor Augen geführt, wie gefährlich die Auswirkungen der Klimakrise seien, hieß es. (Archivbild) | Boris Roessler/dpa
«Die Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 hat Deutschland schmerzlich vor Augen geführt, wie gefährlich die Auswirkungen der Klimakrise für uns sind», sagte Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer des Vereins laut Mitteilung. Das steigende Risiko für Starkregen und Hochwasser stelle die Bundesländer vor enorme Herausforderungen.
«Bislang tun die Bundesländer jedoch zu wenig für den Schutz der potenziell hunderttausenden Betroffenen», sagte er. Der Fokus müsse stärker auf naturbasierten Hochwasserschutz gelegt werden. «Flüsse und Bäche brauchen endlich mehr Raum, Wasser muss in intakten Wäldern, Wiesen und Feuchtgebieten zurückgehalten werden.»
dpa
Bild: Das steigende Risiko von Hochwasser stelle die Bundesländer vor enorme Herausforderungen, heißt es. (Archivbild) | Harald Tittel/dpa
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