Hier gibt's in Rheinland-Pfalz Erlebnisse mit «Kick»

 

Hier gibt's in Rheinland-Pfalz Erlebnisse mit «Kick»

Wer auf der Suche nach Nervenkitzel ist, kommt auch in Rheinland-Pfalz auf seine Kosten. Bei manchem sollte man sportlich aber fit sein.

Föhren/Manderscheid (dpa/lrs) -

Wie ist es, aus 3.000 Metern Höhe frei zu fallen, bis der Fallschirm aufgeht? Oder über eine schwindelerregend hohe Hängeseilbrücke über ein Tal zu gehen und entlang an schroffen Felsen über Wälder in die Höhe zu klettern? Auf jeden Fall aufregend! 

Solche besonderen Erlebnisse, die einen besonderen «Kick» versprechen, gibt es auch in Rheinland-Pfalz. Vorneweg: Was macht sie so intensiv?

Das liegt an der Reaktion im Körper. Es kommt dabei zu einer starken Aktivierung des autonomen Nervensystems: Zunächst werden die Stresshormone Cortisol und Adrenalin ausgeschüttet, um Energie zu mobilisieren und Aufmerksamkeit zu erhöhen, sagt die Neurowissenschaftlerin Michaela Brohm-Badry von der Universität Trier.

Vor allem die Körperreaktion macht solche Erlebnisse so intensiv. (Archivbild)

Vor allem die Körperreaktion macht solche Erlebnisse so intensiv. (Archivbild) | Privat/dpa

Während oder kurz danach flutet das körpereigene Belohnungssystem dann den Körper: Dopamin und Endorphine werden ausgeschüttet, sagt Brohm-Badry. Die chemischen Botenstoffe sorgen für Glücksgefühle - und dafür, dass das Erlebnis als «lebendig» oder «ekstatische Erfahrung» erlebt wird. «Daher gibt es auch ein Suchtpotenzial solcher Kicks», sagt sie.

Hier ein paar Beispiele für Aktivitäten mit Kick-Garantie:

Tandem-Fallschirmsprung in Föhren

20 bis 25 Minuten dauert es, bis das Flugzeug hoch genug ist. Die Tür wird geöffnet und man fällt hinaus - gemeinsam mit dem Tandempiloten und Tempo 180 bis 200 in Richtung Erde. Nach bis 40 Sekunden freiem Fall öffnet sich der Schirm und das Duo gleitet über das Moseltal hinunter zum Flugplatz in Föhren im Kreis Trier-Saarburg.

Viel Mut braucht es beim Fallschirmsprung. (Symbolbild)

Viel Mut braucht es beim Fallschirmsprung. (Symbolbild) | Hauke-Christian Dittrich/dpa

«Für die Leute ist es sicher immer besonders», sagt der Vorsitzende des Fallschirmsportclubs Trier, Geoffrey Willems. Viele kämen, weil sie den Sprung geschenkt bekommen hätten. Andere kämen, weil sie es immer schon mal machen wollten und sich jetzt trauten. 

Anlässe seien aber auch schon Junggesellenabschiede oder Heiratsanträge gewesen. Beim Sprung aus dem Flugzeug spüre man die Aufregung. Die meisten seien dann begeistert: Der Blick über das weite Moseltal sei wunderschön, sagte er. Ein Tandemsprung kostet 240 Euro.

Burgenklettersteig in Manderscheid

Dieser Klettersteig hat es in sich. Vor allem die letzte von insgesamt drei Etappen ist sehr anspruchsvoll. Sie setzt auch wegen überhängenden Passagen reichlich Armkraft und gute Kondition voraus, wie die Stadt Manderscheid im Kreis Bernkastel-Wittlich mitteilt. Der Klettersteig in Manderscheid ist auch überregional wegen seines alpinen Charakters bekannt.

Der Klettersteig hat es in sich und ist nur für sportliche Menschen geeignet. (Archivbild)

Der Klettersteig hat es in sich und ist nur für sportliche Menschen geeignet. (Archivbild) | Privat/dpq/dpa

Es geht entlang und hoch an Felswänden, über Wasser und Wälder bis zum Gipfelkreuz. Abenteuer pur: An Stahlseilen gesichert bewegen sich die Kletterer mit Helm, Gurt und Steigset zwischen dem kleinen Fluss Lieser im Tal und der Ober- und Niederburg. Der Burgenklettersteig ist frei zugänglich und darf nur mit Sicherheitsausrüstung begangen werden.

«Es ist ein enormes Glücksgefühl, wenn man etwas gepackt hat», sagt Georg Fox, Revierförster für Eckfeld-Manderscheid, der die Idee für den Parcours hatte. «Die Bewegung und die sportliche Herausforderung gibt den Leuten einen gewissen Kick.» Wer Zeit habe, solle unter der Woche kommen. Der Andrang an den Wochenenden sei oft groß.

Hängeseilbrücke Geierlay im Hunsrück

Weit- und Tiefblick garantiert: 100 Meter hoch und 360 Meter lang ist die Geierlay-Brücke, die über ein bewaldetes Tal bei Mörsdorf im Rhein-Hunsrück-Kreis schwebt. Sie schwingt von einem Brückenkopf zum anderen.

Dennoch ist die Brücke vermutlich eher was für Abenteuer-Anfänger: Der Weg darüber ist auch mit Kinderwagen und Hunden erlaubt, es gibt zum Beispiel auch eine Weinwanderung. Schwindelfrei sollte man aber sein.

Wer etwas mehr Action will, kann zum Escape-Game an die Geierlay-Brücke kommen: Auf einer fünf Kilometer langen Wanderstrecke müssen Aufgaben und Rätsel gelöst werden – anders als der normale Weg über die Brücke kostet das aber Geld.

Mit Rennwagen oder dem eigenen Auto über den Nürburgring

Von null auf 100 in weniger als vier Sekunden: Das können waghalsige Besucherinnen und Besucher auf dem Nürburgring in der Eifel erleben. In Formel-Rennwagen können sie hier ihre Runden drehen. Das kostet je nach Format aber mehrere Hundert Euro.

Auch mit dem eigenen Auto darf man auf den Nürburgring. (Symbolbild)

Auch mit dem eigenen Auto darf man auf den Nürburgring. (Symbolbild) | Thomas Frey/dpa

Alternativ kann auch auf dem Beifahrersitz eines Mercedes Platz genommen werden. Als Copilot sitzt man an der Seite eines erfahrenen Rennfahrers. «Von über 612 Pferdestärken in den Sitz gepresst heißt es für Dich nur noch: Festhalten und Staunen», schreibt der Nürburgring.

Mit dem eigenen Auto kann man die Nordschleife des Nürburgrings ab 30 Euro pro Runde befahren. Dafür ist kein Termin oder Anmeldung nötig, allerdings sollten die Öffnungszeiten beachtet werden.

dpa

Bild: Der Gang über die Hängeseilbrücke ist ein spannendes Erlebnis. (Archivbild) | picture alliance / dpa

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Datum: 25.07.2025
Rubrik: Lokales
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