
Kondolenzbuch für getöteten Polizisten - viele Spenden
Die Ministerpräsidentin und der Landesinnenminister gehören zu den Ersten, die sich eintragen. Über zwei Spendenaufrufe für die Hinterbliebenen sind sechsstellige Beträge zusammengekommen.
Saarbrücken (dpa) -
Knapp vier Tage nach den tödlichen Schüssen auf einen Polizisten in Völklingen haben sich die Spitzen der saarländischen Landesregierung in ein Kondolenzbuch eingetragen. Dazu zählten unter anderem Ministerpräsidentin Anke Rehlinger und Innenminister Reinhold Jost (beide SPD). Ausgelegt ist das Buch seit Montagvormittag im Foyer der Staatskanzlei in Saarbrücken, nur knapp zwölf Kilometer vom Tatort entfernt. Auch Bürgerinnen und Bürger können sich in das Buch eintragen.
Am Donnerstag hatte ein 18-Jähriger in Völklingen eine Tankstelle überfallen. Drei Polizisten verfolgten den zu Fuß flüchtenden Mann. Als sie den Verdächtigen festnehmen wollten, entriss dieser nach Polizeiangaben einem der Beamten die Dienstwaffe und schoss mehrfach. Ein getroffener 34 Jahre alter Polizist starb wenig später in einer Klinik.
Zwei Spendenkampagnen laufen
Was sich genau rund um die Festnahme ereignete, dazu sind noch viele Fragen offen - etwa, welchem der Beamten die Tatwaffe gehörte und wie häufig geschossen wurde. Die wegen Mordes, zweifachen versuchten Mordes sowie besonders schweren Raubes ermittelnde Staatsanwaltschaft Saarbrücken machte am Montag zunächst keine weiteren Angaben zum Stand der Ermittlungen und zum Ablauf der Tat.
Angelaufen ist eine Spendenkampagne der Polizeigewerkschaften im Saarland für die Familie des getöteten Beamten. Nach Angaben der Online-Spendensammlung-Plattform GoFundMe von Montag kamen bereits mehr als 246.000 Euro zusammen. Mit einem weiteren inzwischen angelaufenen Spendenaufruf wurden GoFundMe zufolge über 212.000 Euro für die Hinterbliebenen gesammelt. Der getötete 34-jährige Polizist hinterlässt eine Frau und zwei Kinder.
dpa
Bild: Innenminister Jost, der bei einer Pressekonferenz am Freitag mit den Tränen kämpfen musste, kondoliert Polizisten. | Oliver Dietze/dpa
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