Grüne wollen Zugang zur Ehrenamtskarte erleichtern

 

Grüne wollen Zugang zur Ehrenamtskarte erleichtern

Sie ist eine Form des Danke-Sagens: In Rheinland-Pfalz bietet die Karte engagierten Menschen Vergünstigungen. Doch noch erreicht sie längst nicht alle Ehrenamtlichen.

Mainz (dpa/lrs) -

Mehr Anerkennung für engagierte Menschen: Die Grünen in Rheinland-Pfalz wollen die Hürden für die Ehrenamtskarte senken. Mit ihr können Ehrenamtliche verschiedene Vergünstigungen erhalten. Bislang ist die Karte jedoch an gewisse Bedingungen geknüpft – genau an die wollen die Grünen nun ansetzen.

Bekommen kann die Karte jeder, der durchschnittlich mindestens fünf Stunden pro Woche beziehungsweise 250 Stunden im Jahr ehrenamtlich tätig ist und dafür keine pauschale finanzielle Entschädigung erhält. Verbunden sind mit der Karte zahlreiche Vergünstigungen – etwa bei teilnehmenden Unternehmen, Läden, Gaststätten, Fortbildungsträgern, Kommunen, Museen und diversen öffentlichen Einrichtungen. Laut Staatskanzlei gibt es derzeit 755 Vergünstigungen landesweit. 

Nur rund ein Prozent hat die Ehrenamtskarte

Seit dem Start 2014 wurden knapp 15.900 Ehrenamtskarten ausgestellt, wie aus einer Antwort der Staatskanzlei auf eine Anfrage aus der Grünen-Fraktion hervorgeht. Gehe man von rund 1,5 Millionen ehrenamtlich tätigen Menschen in Rheinland-Pfalz aus, besitze somit nur etwa ein Prozent von ihnen die Karte, sagte der demokratiepolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Carl-Bernhard von Heusinger. «Diesen Anteil wollen wir deutlich ausbauen.» 

Der Anteil der Ehrenamtlichen, die eine solche Karte haben, soll nach dem Wunsch von Heusingers deutlich gesteigert werden. (Archivfoto)

Der Anteil der Ehrenamtlichen, die eine solche Karte haben, soll nach dem Wunsch von Heusingers deutlich gesteigert werden. (Archivfoto) | Arne Dedert/dpa

Bislang sei die Verbreitung der Karte vermutlich auch dadurch gebremst worden, dass sie nur postalisch beantragt werden konnte, so von Heusinger. Es sei gut, dass sie demnächst digitalisiert werde, das mache die Beantragung unkomplizierter. Nach Angaben der Staatskanzleri soll dieser Schritt im vierten Quartal dieses Jahres erfolgen. Dann soll es auch eine App für die Ehrenamtskarte geben.

Grünen fordern geringere Mindeststunden 

Die familienpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Lisett Stuppy, sieht weiteren Handlungsbedarf. Sie will die Mindestvorgabe von mindestens fünf Stunden ehrenamtlicher Tätigkeit pro Woche senken. 

Auf diese Zeit kämen viele Ehrenamtliche nicht, etwa Kinder- und Jugendtrainerinnen und -trainer. «Zwei Stunden ehrenamtliches Engagement in der Woche sollten ausreichen.»

dpa

Bild: Ohne das Ehrenamt ginge an vielen Stellen nichts. Um engagierten Menschen etwas zurückzugeben, gibt es in Rheinland-Pfalz die Ehrenamtskarte mit Vergünstigungen. (Symbolfoto) | Patrick Seeger/dpa

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Datum: 07.10.2025
Rubrik: Lokales
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