Barmer: Kinder in Rheinland-Pfalz zu selten beim Zahnarzt

 

Barmer: Kinder in Rheinland-Pfalz zu selten beim Zahnarzt

Karies und Co. können schon ab dem ersten Milchzahn ein Problem werden. Einer Krankenkasse zufolge bringen Eltern ihre Kinder aber zu selten zur Vorsorge. So ist die Lage in Rheinland-Pfalz.

Mainz (dpa/lrs) -

Nur etwa jedes dritte Kind im Alter von unter fünf Jahren hat 2023 in Rheinland-Pfalz eine zahnärztliche Vorsorgeuntersuchung erhalten. Das geht aus einer Analyse der Krankenkasse Barmer hervor, die Daten ihrer Versicherten ausgewertet und auf die Bevölkerung hochgerechnet hat. Im Bundesländer-Vergleich landete Rheinland-Pfalz damit auf dem drittletzten Platz. 

Viele Eltern gingen fälschlicherweise davon aus, dass Zahnvorsorge erst mit dem Wechsel von Milchzähnen zu bleibenden Zähnen wichtig werde. «Das ist fatal aus unserer Sicht», sagte Dunja Kleis, Barmer-Landesgeschäftsführerin in Rheinland-Pfalz und im Saarland. «Die Grundlagen für die spätere Zahngesundheit werden ab dem ersten Milchzahn gelegt.» Gesunde Milchzähne könnten etwa das Risiko späterer Zahn- und Kieferfehlstellungen deutlich senken.

Eltern selbst zu selten beim Zahnarzt

Etwas besser sieht es laut Barmer bei Kindern im Alter zwischen 5 und 14 Jahren aus: Rund zwei Drittel von ihnen wurden 2023 in Rheinland-Pfalz zur Zahnvorsorge gebracht. Auch in dieser Altersgruppe sei damit aber noch Luft nach oben. Ein möglicher Grund: Die Erwachsenen gehen selbst zu selten zum Zahnarzt. «Hauptvorbild sind die Eltern», sagte Kleis. Über alle Altersgruppen hinweg waren 2023 weniger als die Hälfte der Menschen aus Rheinland-Pfalz bei der Zahnvorsorge. 

Immerhin: Bei den Kindern zwischen null und vier Jahren geht der Trend nach oben, seit 2019 die Zahnvorsorge für die Kleinsten in der gesetzlichen Krankenversicherung ausgeweitet wurde. Der Anteil der Kinder, die in dieser Altersgruppe bei einer Vorsorgeuntersuchung waren, hat sich demnach von 2018 bis 2023 in Rheinland-Pfalz mehr als verdoppelt. Wichtig seien laut Barmer zudem Angebote zur Gruppenprophylaxe in Kitas und Schulen. Und natürlich: regelmäßiges Zähneputzen und eine zuckerarme Ernährung.

dpa

Bild: Regelmäßige Untersuchungen zur Zahnvorsorge können dabei helfen, Karies und Co. frühzeitig zu erkennen. (Symbolbild) | Julian Stratenschulte/dpa

Berichterstattung regional und aktuell aus Koblenz und der Region Mittelrhein.

Datum: 30.10.2025
Rubrik: Lokales
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