Pistorius zu Rekruten: «Sie werden gebraucht!»

 

Pistorius zu Rekruten: «Sie werden gebraucht!»

In Berlin wird über den Wehrdienst diskutiert, in Saarbrücken kommt der Verteidigungsminister zu den Rekruten. Seine Botschaft gilt nicht nur den Soldaten.

Saarbrücken (dpa/lrs) -

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat Rekruten der Bundeswehr bei einem Gelöbnis in Saarbrücken für die Übernahme von Verantwortung «in schwierigen Zeiten» gedankt. «Sie stehen nicht alleine! Deutschland steht hinter Ihnen und Sie werden gebraucht», sagte er zu den jungen Soldatinnen und Soldaten. 

Das Gelöbnis auf dem Ludwigsplatz ins Saarbrücken sei «auch ein Bekenntnis der Politik, ein Bekenntnis der Gesellschaft». Pistorius war auch anlässlich des 70-jährigen Bestehens der Bundeswehr ins Saarland gekommen.

Minister: Bundeswehr braucht Rückhalt der Gesellschaft

Pistorius sprach mit Bezug auf den russischen Angriff auf die Ukraine von einer «seit 2022 grundlegend veränderten sicherheits- und verteidigungspolitischen Lage»: Frieden und Freiheit in Europa seien «keine Selbstverständlichkeiten» mehr.

Die Bundesregierung habe mit milliardenschweren Investitionen in die Streitkräfte auf die neue Bedrohungslage reagiert. Die Bundeswehr brauche den Rückhalt der Gesellschaft und die Gesellschaft brauche das Verständnis für die Bundeswehr, sagte der Minister. 

Denn: «Ihre Bereitschaft für Deutschland, für die Menschen in diesem Land einzustehen, ermöglicht unseren Bürgerinnen und Bürgern, allen gleichermaßen, ein selbstbestimmtes Leben in Freiheit und Sicherheit zu führen», sagte er.

120 Rekrutinnen und Rekruten versammeln sich

Auf dem Vorplatz der Ludwigskirche legten rund 120 Rekrutinnen und Rekruten ihr feierliches Gelöbnis ab. Sie gehören zum Fallschirmjägerregiment 26 in Merzig und zum Artillerielehrbataillon 345 in Idar-Oberstein in Rheinland-Pfalz. Viele Angehörige waren auch gekommen.

Auch die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) würdigte die Bereitschaft der Rekruten zum Dienst in der Bundeswehr. «Auch für die Politik ist diese Verantwortung für die Verteidigung eben kein Lippenbekenntnis.» 

Die Soldatinnen und Soldaten leisteten jeden Tag einen Dienst, «der unsere Freiheit schützt». Dafür verdienten sie nicht nur Respekt und Anerkennung, sondern auch die bestmögliche Unterstützung – politisch, gesellschaftlich und materiell. 

Weichen für Panzer-Produktion im Saarland stehen

Mit der Produktion des neuen Transportpanzers Patria für die Bundeswehr in Freisen leiste das Saarland «einen konkreten Beitrag dazu, dass unsere Truppe über moderne und einsatzfähige Fahrzeuge verfügt», sagte Rehlinger. «Das stärkt nicht nur die Wehrhaftigkeit Deutschlands, sondern auch unseren Industriestandort und qualifizierte Arbeitsplätze im Land.»

Die Weichen für die Produktion des Patria-Transportpanzers vom finnischen Rüstungskonzern KNDS im Saarland gelten als bereits gestellt. Der Haushaltsausschuss des Bundestags hatte im September das Unternehmen beauftragt, das Mustermodell eines Patria-Serienfahrzeugs zu bauen. 

Auf dieser Grundlage könnte dann im nächsten Schritt der Beschluss zum Einstieg in die Serienproduktion getroffen werden. Der neue Patria soll den bisherigen Transportpanzer Fuchs ablösen. KNDS könnte ab 2027 in mehreren Tranchen bis zu 3.500 Fahrzeuge im Werk Freisen bauen, hieß es aus dem Saar-Wirtschaftsministerium.

dpa

Bild: Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) spricht beim feierlichen Gelöbnis. | Laszlo Pinter/dpa

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Datum: 10.11.2025
Rubrik: Lokales
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