Debatte um neues Konzept für Tourismus-Magnet Rhein in Flammen

Klimawandel stellt auch das Konzept von Rhein in Flammen auf den Prüfstand

Debatte um neues Konzept für Tourismus-Magnet Rhein in Flammen

Koblenz/Mainz (dpa/lrs) - Rheinland-Pfalz Tourismus denkt über eine Weiterentwicklung des Spektakels Rhein in Flammen nach. Das Feuerwerk und der Schiffskonvoi spielten bei der Traditionsveranstaltung mit zuletzt rund 100 000 Besuchern jedoch eine wichtige Rolle, teilte die Sprecherin Anja Poprawka der Deutschen Presse-Agentur in Mainz mit. Für einen konkreten Ausblick auf die Veranstaltung 2023 sei es indes noch zu früh.

Gemeinsam mit der Koblenz-Touristik GmbH, den Städten Lahnstein, Braubach und Rhens sowie dem Ort Spay werde aber auf der Basis einer Umfrage unter Partnern, Veranstaltern und Besuchern über ein «zukunftsorientiertes Veranstaltungsformat» beraten. Dabei werde auch die Idee von Laser- und Lichtshows «zum Beispiel als ergänzende Maßnahme» besprochen.

Der grüne Landtagsabgeordnete und stellvertretende Fraktionschef Carl-Bernhard von Heusinger, sagte: «Wir brauchen ein neues Konzept.» Die Grünen im Koblenzer Stadtrat hätten unter seinem Fraktionsvorsitz bereits vor einem Jahr einen Antrag gestellt, angesichts des Klimawandels über ein neues Konzept nachzudenken. «Das ist im Stadtrat aber nicht durchgegangen - auch weil Rheinland-Pfalz-Tourismus zuständig ist.»

Von Heusinger nannte das Spektakel einen «super Tourismus-Magneten für Koblenz und Rheinland-Pfalz», der auch weiterhin stattfinden solle. «Eine Laser- oder Drohnen-Show wäre vielleicht die richtige Modifikation, um die Einzigartigkeit von Rhein in Flammen zeitgemäß anzupassen.» Möglicherweise müsse dann auch finanziell anders kalkuliert werden, weil dies teurer sei. «In einer Welt, die von der Klimakatastrophe überrollt wird, ist aber auch ein Umdenken im Kleinen erforderlich.»

Das Niedrigwasser im Rhein und die anhaltende Trockenheit hätten Rhein im Flammen am vergangenen Wochenende nach der Corona-Pause fast einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Zahl der Feuerwerke war von sieben auf fünf verringert worden. Außerdem wurde der sonst übliche Schiffskonvoi auf dem Rhein-Abschnitt nach Koblenz, an dem mehr als 35 Schiffe mit insgesamt etwa 10 000 Gästen an Bord teilnehmen sollten, abgesagt. Letztlich stellten sich nach Veranstalterangaben 27 Schiffe zum Höhenfeuerwerk um 23 Uhr auf der Koblenzer Festung Ehrenbreitstein auf.

Die Abschussorte für die Feuerwerke in Spay, Braubach und Koblenz-Stolzenfels waren näher ans Rheinufer gerückt worden, um das Brandrisiko zu verringern. In Koblenz wurde darüber hinaus beim Feuerwerk auf Pyrotechnik verzichtet, die erst spät im Fall und damit in Bodennähe verglüht. Dort hatte die Feuerwehr außerdem kurz vor und nach dem Feuerwerk umliegende Flächen vorsichtshalber gewässert.

«Solche Trockenheit wird es wegen des Klimawandels in Zukunft häufiger geben, auch deshalb ist ein Umdenken erforderlich», sagte von Heusinger. «In so kurzer Zeit war es dieses Jahr nicht mehr anders möglich und es ist ein wichtiges und schönes Ereignis für Koblenz.» Rund 100 000 Menschen nahmen an dem Spektakel teil.

Das Video-Newsportal der Region Koblenz.

Datum: 19.08.2022
Rubrik: Vermischtes
Das könnte Sie auch interessieren
Livestream
Neu in unserer Mediathek

TALK56

TALK56
Folge: Konekt Westerwald in Rennerod

Sendung vom 19.04.2024

VIP-Trip | Die Reise-Reportage von TV Mittelrhein

VIP-Trip | Die Reise-Reportage von TV Mittelrhein
Folge: In Macau mit Nina Ruge

Sendung vom 19.04.2024

Haus & Hof - Das Immobilienmagazin

Haus & Hof - Das Immobilienmagazin
Folge: Komfortables Einfamilienhaus mit neuer Aussenanlage

Sendung vom 19.04.2024