
Neue Erkenntnisse im Prozess
Nach Messerangriff auf Kleinkind: Angeklagter gibt Tat zu und entschuldigt sich
Der Messerangriff auf einen zweijährigen Jungen in Koblenz hatte am Mittwoch begonnen und der Angeklagte habe sich direkt am ersten Prozesstag vor dem Landgericht Koblenz entschuldigt und die Tat zugegeben. Der Täter gab vor Gericht an, unter Verfolgungswahn gelitten zu haben und an gegen Nachmittag eine Stimme im Kopf gehört, die ihm angedroht habe, ihn zu töten, daraufhin sei er durchgedreht. An die Zeit danach habe er keine Erinnerungen mehr, und erst als er von Zeugen von dem Kleinkind gerissen worden war, habe er verstanden, dass er gerade auf ein Kind eingestochen habe. Er selbst könne nicht erklären, warum er den Jungen angegriffen habe. Der Fall hatte im Frühjahr für Schlagzeilen gesorgt. Nun wird dem mutmaßlichen Täter versuchter Totschlag und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Der 39-jährige Mann soll Mitte März in der Nähe des Koblenzer Hauptbahnhofs zuerst die Mutter des Jungen ohne erkennbaren Grund vom Kinderwagen weggeschubst haben und anschließend auf den Zweijährigen eingestochen haben. Das Kind habe nur durch das Eingreifen von Passanten überleben können. Die Staatsanwaltschaft geht aufgrund des Gutachtens zur Psyche des Mannes von einer Schuldunfähigkeit aus. Seit dem Tatzeitpunkt sitzt der Angeklagte in einem psychiatrischen Krankenhaus. Er solle auch weiterhin in einer psychiatrischen Einrichtung bleiben, so die Staatsanwaltschaft. Der mutmaßliche Täter gab zudem vor Gericht an, bereits vor der Tat in psychiatrischer Behandlung gewesen zu sein und nun vergessen zu haben, die Medikamente einzunehmen. Daher war das Anliegen des Richters nicht auf eine Strafe ausgelegt, sondern vielmehr den Mann vor sich selbst und der Gesellschaft zu schützen.
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