
Warnstreikauftakt der IG Metall
Novelis Koblenz und Spie Montabaur streiken für 8% mehr Lohn
Mehr als 400 Beschäftigte beteiligten sich heute am Warnstreikauftakt bei Novelis in Koblenz und legten für mehrere Stunden die Arbeit nieder, wie die IG Metall mitteilt. Unterstützt wurden sie von den Beschäftigten der Fa. Spie aus Montabaur.
Die IG Metall fordert eine Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen von acht Prozent für 12 Monate. Innerhalb der Friedenspflicht gelang der Gewerkschaft kein tragfähiger Abschluss mit den Arbeitgebern der Metall- und Elektroindustrie in Rheinland-Pfalz.
Ali Yener, Erster Bevollmächtigter, verkündete auf der Kundgebung, dass die Arbeitgeber in den letzten sechs Wochen innerhalb der Friedenspflicht nichts Konstruktives für einen Abschluss beigetragen hätten. „Einen Tag vor dem Ende der Friedenspflicht wurde aus taktischen Gesichtspunkten nur eine unzulängliche Einmalzahlung von 100 Euro pro Monat für die nächsten 30 Monate in Aussicht gestellt. Eine konkrete tabellenwirksame Erhöhung wurde nicht angeboten. Angesichts der ökonomischen Herausforderungen und der finanziellen Belastungen der Beschäftigten ein unverantwortliches Verhalten der Arbeitgeber in Rheinland-Pfalz“, so Ali Yener.
Denis Hammer, Betriebsratsvorsitzender Novelis und Vertrauensmann der IG Metall, sagte in seiner Ansprache: „Mit der breiten Unterstützung der Beschäftigten von Novelis und Spie werden wir weiter den Druck erhöhen. Das Verlangen der Arbeitgeber nach Einschnitten in die Entgeltstruktur über eine Differenzierung und Variabilisierung von Sonderzahlungen geht in der aktuellen Situation an der Realität vorbei und schadet auch den Arbeitgebern. Diese wundern sich, dass es immer weniger Bewerberinnen und Bewerber gibt, sei es bei den Auszubildenden oder bei den benötigten Fachkräften.“
Matthias Cornely, Betriebsratsvorsitzender bei Spie und Vertrauensmann der IG Metall, betonte: „Die Betriebe, gerade unsere im Energiesektor, verdienen aktuell gutes Geld. Aber das wird von unten nach oben durchgereicht. Es kann nicht sein, dass nur die Aktionäre von den Gewinnen profitieren, sondern es muss etwas in der Mitte, bei uns, hängen bleiben. Die Monteure brauchen Geld zum Tanken, damit sie auf die Baustelle fahren können.“
Auch heute Abend und in den nächsten Tagen sind weitere Warnstreiks geplant. Es werden von der IG Metall weitere 300 Teilnehmende am Warnstreik erwartet.
Foto: Godehard Juraschek
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