Rheinland-Pfalz treibt Ausbildung von Pflegekräften voran

Digitalisierung als neuer Schwerpunkt auserkoren

Rheinland-Pfalz treibt Ausbildung von Pflegekräften voran

Mainz (dpa/lrs) - Rheinland-Pfalz will mit einer Digitalisierung der Ausbildung den Pflegeberuf modernisieren und mehr Fachkräfte für den Dienst an pflegebedürftigen Menschen gewinnen. Wer Pflegerinnen und Pfleger ausbilde, müsse über digitale Kompetenzen verfügen, um diese weitergeben zu können, sagte Sozialminister Alexander Schweitzer (SPD) am Donnerstag in Mainz. Die Digitalisierung ist ein neuer Schwerpunkt in der Fortschreibung der 2012 begonnenen Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative für die Pflege, die das Land unter anderem mit der Pflegegesellschaft, der Pflegekammer, der Unfallkasse und der Gewerkschaft Verdi vereinbart hat.

«In der Pflege arbeiten wir zusammen und ziehen an einem Strang», sagte Schweitzer. Dies gelte gerade auch für die Umsetzung des bundesweiten Pflegeberufsgesetzes von 2020. Es gelte, «die Pflegeberufe aufzuwerten, um mehr junge Leute zu begeistern, diesen Weg einzuschlagen». Erste Erfolge seien bereits erkennbar. So sei die Zahl der Pflegeschülerinnen und -schüler im ersten Ausbildungsjahr zuletzt um 5,3 Prozent gestiegen, von 2294 im Schuljahr 2020/21 auf 2416 im Schuljahr 2021/22. Das Land treibe zum Teil mit Bundesförderung zusätzliche Projekte voran, etwa um mit sozialpädagogischer Betreuung einen Abbruch der Ausbildung zu vermeiden.

Die weiteren Beteiligten der Vereinbarung wiesen besonders auf die Bedeutung von Wertschätzung und attraktiven Arbeitsbedingungen hin. Pflegekräfte wollten von Dokumentationspflichten und bürokratischen Aufgaben entlastet werden und stattdessen mehr Zeit für den menschlichen Kontakt zu Patienten und Bewohnern von Einrichtungen haben, sagte die Vorsitzende der Pflegegesellschaft Rheinland-Pfalz, Regine Schuster. Die Bedeutung einer guten Bezahlung stellte Verdi-Fachbereichsleiter Tobias Zejewski heraus. Dies sei allerdings oft «schwierig, wenn man es mit gewinnorientierten Konzernen zu tun hat».

Der Präsident der Landespflegekammer, Markus Mai, rief zu langem Atem in der Weiterentwicklung der Pflegeberufe auf: «Es wird Jahre dauern, bis nachhaltige Auswirkungen all der Initiativen zu sehen sind.»

Die vorgelegte Weiterführung der Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative Pflege sei überfällig gewesen, erklärte der pflegepolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Michael Wäschenbach. Er sprach sich ebenfalls dafür aus, die Digitalisierung zu nutzen, um Fachkräfte bei Dokumentationsarbeiten zu entlasten. Jede pflegende Hand sei nötig, um den wachsenden Bedarf zu decken. Daher müssten auch mehr Fachkräfte für die Pflegeassistenz gewonnen und qualifiziert werden. «Aber auch Helfende, die nicht konkret pflegen, sondern Alltagsarbeiten übernehmen, zuhören, begleiten und Einsamkeit vertreiben, sind ein wichtiger Baustein zur Unterstützung pflegebedürftiger Menschen», ergänzte Wäschenbach.

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Datum: 03.11.2022
Rubrik: Gesellschaft
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