Gemeinde Fachbach fordert Grundstück von Bauherrn zurück

Eine Familie aus der Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau erwarb 2019 ein Grundstück von der Gemeinde Fachbach. Der Traum vom eigenen Haus könnte ein Alptraum werden, denn der Ort hat die Rückabwicklung des Kaufvertrages angekündigt. Im notariellen Vertrag war vereinbart, dass der Erwerber binnen drei Jahren ein Gebäude auf der Grundstücksfläche errichtet. Über dem hinaus gab es die Option für den Ort, dass die Frist um zwei Jahre verlängert werden kann. Der Bauherr teilte auf Anfrage mit, dass er nach dem Kauf einen Statiker und Architekten für die Bauplanung beauftragt hatte. 2021 wäre auch eine Baugenehmigung erteilt worden. Zwischenzeitlich sollen die Baukosten in der Coronazeit explodiert sein. Über 30% mehr hätte das zu errichtende Haus gekostet. Während im Orchideenweg in Fachbach bereits zahlreiche Häuser vollendet waren oder vor Baubeendigung standen, konnte der Käufer des Grundstücks die Kosten nicht mehr tragen. Dieses will er der Ortsgemeinde auch mitgeteilt haben und bat um die Verlängerung der optionalen 2-Jahresfrist. In einer nicht-öffentlichen Gemeinderatssitzung wurde der Antrag abgelehnt. Zusätzlich soll dem Bauherrn ein Schreiben vorliegen aus dem hervorgeht, dass die Gemeinde die Rückabwicklung des Grundstückes in ihren Besitz angekündigt habe. Die Gründe für die Ablehnung der optionalen 2-Jahresfrist sind nicht bekannt. Der Bauherr teilte mit, dass die Bauplanung hohe Kosten verursacht hätte. Der Rechtsanwalt Robert Schneider von der Kanzlei Walterfang, Gauls, Ickenroth in Montabaur sieht ein rechtswidriges Verhalten in der Versagung der optionalen Verlängerungsfrist zumal keine Begründung vorliegen würde. Weshalb die Gemeinde Fachbach so handelte, ist unklar. Ein zunächst zugesagtes Videointerview des Bürgermeisters Heibel wurde später versagt. Eine am 29. Dezember gestellte Presseanfrage an die Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau und dem Ortsbürgermeister aus Fachbach blieb bisher unbeantwortet.