
Beschäftigte stellen mehr Reha-Anträge
Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko auf chronische Erkrankungen - und damit der Bedarf einer medizinischen Reha. Viele wählen die Klinik selbst aus - und setzen auf ambulante Angebote.
Speyer/Mainz (dpa/lrs) -
Vor allem die gestiegene Lebensarbeitszeit hat den Bedarf an gesundheitlicher Rehabilitation weiter leicht wachsen lassen. Rund 57.660 Anträge auf medizinische und berufliche Reha sind 2024 bei der Deutschen Rentenversicherung in Rheinland-Pfalz gestellt worden, 1,5 Prozent mehr als im Jahr zuvor, wie der Sprecher der Rentenversicherung, Hans-Georg Arnold, der Deutschen Presse-Agentur sagte.
Vor fünf Jahren, im Vor-Corona-Jahr 2019 waren es rund 55.180 Anträge, danach seien die Zahlen gefallen. Bewilligt wurden 2025 rund 39.420 Anträge.
Neben der längeren Lebensarbeitszeit nennt Arnold älter werdende Belegschaften als Grund für das Plus. Mit zunehmenden Alter steige auch das Risiko für chronische Erkrankungen.
Orthopädische Erkrankungen besonders häufig
Orthopädische Erkrankungen waren der häufigste Grund (42 Prozent), gefolgt von der Psychosomatik (16 Prozent) - Tendenz bei dieser Diagnose sei weiter leicht steigend. Der Anteil der ambulanten Reha lag in der Orthopädie mit 41 Prozent besonders hoch.
Das Durchschnittsalter lag bei Frauen und Männern im Durchschnitt bei 53 Jahren – zwei Jahre höher als noch 2015. Am höchsten ist es in der Onkologie (62 Jahre), am niedrigsten bei Abhängigkeitserkrankungen (etwa 43 Jahre) und bei Hauterkrankungen (fast 39 Jahre).
«Immer mehr Versicherte wählten ihre Reha-Klinik selbst aus», berichtete Arnold. 2024 waren es bereits mehr als zwei Drittel (67,5 Prozent).
Deutlich mehr Nachsorge
Bei der Reha-Nachsorge gab es einen deutlichen Schub. 7.820 Nachsorgeleistungen wurden 2024 durchgeführt, 40 Prozent mehr als im Vorjahr. «Die Nachsorge ist ein wichtiger Baustein, damit der Erfolg der Reha sich im Alltag festigen kann», sagte Arnold.
Auch mehr Reha für Kinder und Jugendliche
Bei den Anträgen auf Kinder- und Jugendlichen-Reha zeige der Trend erneut ebenfalls leicht nach oben – mit rund 1.430 Anträgen waren es 2024 etwas mehr als im Jahr zuvor (1.376) und damit fast so viel wie im Vor-Corona-Jahr 2019.
Die meisten Patientinnen und Patienten in der Kinder- und Jugendlichen-Reha gehören der Altersgruppe zwischen neun und zwölf Jahren an. Psychosomatik ist mit 30,5 Prozent die häufigste Indikation, gefolgt von Atemwegs- und Stoffwechselerkrankungen.
dpa
Bild: Mehr Anträge auf Rhea gestellt. (Symbolbild) | Sina Schuldt/dpa
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