
Saarland will Forschungsaufträge mit «InnoBonus» fördern
Mit dem Bonus sollen kleine Firmen und Start-ups im Saarland leichter Forschungsprojekte starten können. Bis zu 75 Prozent Zuschuss sind möglich.
Saarbrücken (dpa/lrs) -
Das Saarland will gezielt Forschungsaufträge von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sowie Start-ups unterstützen. Konkret gehe es um Aufträge, die diese Unternehmen an saarländische Hochschulen und Forschungseinrichtungen geben, sagte Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD).
Für den neuen «InnoBonus» soll es in den kommenden vier Jahren zehn Millionen Euro aus dem Transformationsfonds geben. «Ich kann selbstbewusst sagen, es gibt bundesweit kein vergleichbares Programm, weder in Qualität noch in Quantität», sagte er. Der Bonus sei der sechste Baustein des neuen Mittelstandspaketes des Landes, in dem bislang 180 Millionen Euro gebunden seien.
Die Zuschüsse von bis zu 75 Prozent seien im Bundesvergleich besonders hoch. Gefördert werden sowohl Machbarkeitsstudien und Vor-Analysen (Projektkosten bis zu 25.000 Euro) als auch konkrete Forschungs- und Entwicklungsaufträge (bis zu 100.000 Euro).
Expertin: PS schneller auf die Straße bringen
Gerade für kleine und mittlere Unternehmen sei es wichtig, Entwicklungsprojekte möglichst praxisorientiert umsetzen zu können, so Mirjam Schwan, Geschäftsführerin des Instituts für Technologietransfer an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (FITT). Viele von ihnen verfügten nicht über eine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung. Der «InnoBonus» könne daher helfen, die erste Einstiegshürde – eine Kooperation mit einer Hochschule einzugehen – zu überwinden. Außerdem werde Unternehmen das Kapital gegeben, um Forschungsergebnisse und den Prototypen «tatsächlich in die Praxis und die PS auf die Straße zu bringen».
Laut Barke müsse dies nicht zwingend eine große Erfindung bedeuten: «Manchmal geht es auch nur um Kleinigkeiten. Es muss nicht immer der große Innovationssprung mit der Raketenwissenschaft sein.» Nicht nur Betriebe könnten von dem Bonus profitieren, indem sie die Entwicklungsleistungen für ihre Ideen erbringen lassen: «Es geht auch darum, dass wir vorhandenes Wissen an Hochschulen, das möglicherweise in Schubladen schlummert, besser und schneller in die Transformation, in die Unternehmen und in die Umsetzung bringen.»
dpa
Bild: Der saarländische Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD) nimmt mit dem Mittelstandspaket vor allem kleine und mittlere Unternehmen in den Fokus. Nun will er sie bei Forschungsaufträgen unterstützen. (Archivbild) | Harald Tittel/dpa
Alle News aus der Region in der TV Mittelrhein & WWTV App. Jetzt kostenfrei downloaden!