
Neuer Bildungsmonitor - Saarland auf dem 7. Platz
Bildung ist in Deutschland Sache der Bundesländer. Ein jährliches Ranking nennt Aspekte. Das Saarland verschlechtert sich leicht.
Saarbrücken/Berlin (dpa) -
Das Saarland belegt bei der jährlichen Vergleichsstudie der arbeitgebernahen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) zum Bildungssystem in Deutschland den 7. Platz der 16 Bundesländer. Damit rutscht das Bundesland im Vorjahresvergleich um einen Platz ab.
Dem Bildungsmonitor zufolge steht Sachsen wie schon seit Jahren erneut auf Platz eins. Dahinter liegt Bayern vor Hamburg und Baden-Württemberg. Am Ende der Skala steht wie im vergangenen Jahr Bremen. Vorletzter ist erneut Brandenburg, davor steht Nordrhein-Westfalen.
Bewertung aus bildungsökonomischer Sicht
Die vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) durchgeführte Vergleichsstudie untersucht anhand von 98 Indikatoren die Bildungssysteme der Bundesländer. Die Bewertung erfolgt nach Angaben der Autoren ausdrücklich aus bildungsökonomischer Sicht.
In der Studie werden etwa die Bildungsausgaben pro Schüler ins Verhältnis zu den Gesamtausgaben öffentlicher Haushalte pro Einwohner gesetzt. Verglichen werden zudem die Investitionen in Schulen und Hochschulen, der Betreuungsschlüssel in Bildungseinrichtungen, Klassengrößen, die Schulabbrecherquote oder die Beteiligung an Ganztagsangeboten.
Wo zeigt das Saarland seine Stärken und Schwächen?
Stärken weise das Saarland vor allem etwa bei der Ausgabenpriorisierung, der Zeiteffizienz und dem Bereich der Digitalisierung auf, hieß es. Hingegen gebe es Verbesserungsbedarf hauptsächlich zum Beispiel bei der Bildungsarmut sowie der beruflichen Bildung und der Forschungsorientierung.
Positiv sei unter anderem, dass im Saarland die Ausgaben pro Schülerin und Schüler an den Grundschulen knapp 1,3-mal so hoch seien wie die staatlichen Gesamtausgaben pro Kopf, hieß es. Zudem lag die Wiederholerquote in der Sekundarstufe I 2023 mit 2,1 Prozent unterhalb des Bundesdurchschnitts (2,6). Auch die Wiederholerquote bei Grundschülerinnen und Grundschülern fiel demnach mit 0,3 Prozent besser aus als im Bundesdurchschnitt (0,5).
Hingegen wies das Saarland in der Erhebung des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) zu Englischkompetenzen der Neuntklässlerinnen und Neuntklässler 2022 unterdurchschnittliche Kompetenzen auf, hieß es in der Studie unter anderem. «Das Saarland belegte sowohl im Lesen als auch im Hörverständnis jeweils den letzten Platz aller Bundesländer. Im Saarland werden zudem relativ wenige Grundschülerinnen und Grundschüler in Fremdsprachen unterrichtet.»
dpa
Bild: Sachsen schneidet bei der Bildung aus ökonomischer Perspektive bundesweit wieder am besten ab. Pünktlich zum Schuljahresbeginn veröffentlicht die arbeitgebernahe Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ihr jährliches Ranking (Symbolbild). | Bernd Thissen/dpa
Berichterstattung regional und aktuell aus Koblenz und der Region Mittelrhein.