
Folter in syrischem Geheimdienstgefängnis? – Anklage erhoben
In Syrien soll ein Gefängniswärter an der Misshandlung von Gefangenen beteiligt gewesen sein. Der Fall soll in Deutschland vor Gericht kommen.
Karlsruhe (dpa) -
Die Bundesanwaltschaft hat gegen einen mutmaßlichen ehemaligen Wärter eines syrischen Geheimdienstgefängnisses Anklage erhoben. Der Mann sei «der Tötung, Folter und Freiheitsberaubung als Verbrechen gegen die Menschlichkeit hinreichend verdächtig», teilte der Generalbundesanwalt mit. In diesem Zusammenhang sei er auch des Mordes angeklagt.
Beim Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Koblenz sei die Anklage am 10. Dezember eingereicht worden. Der Mann war im Mai in Pirmasens festgenommen worden und sitzt seither in Untersuchungshaft.
Er soll von April 2011 bis April 2012 in einem vom syrischen Geheimdienst betriebenen Gefängnis in der Hauptstadt Damaskus gearbeitet haben. Dort sei er den Ermittlungen zufolge an weit mehr als 100 Verhören beteiligt gewesen sein, bei denen Gefangene körperlich schwer misshandelt wurden, hieß es. Infolge von Misshandlungen und katastrophalen Haftbedingungen seien mindestens 70 Gefangene ums Leben gekommen.
dpa
Bild: Der Beschuldigte befindet sich seit Mai in Untersuchungshaft. (Symbolbild) | Christoph Schmidt/dpa
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