
Auszahlung an durch die Energiekrise in Not geratene Menschen
Kirchen wollen Steuermehreinnahmen für Bedürftige nutzen
Darmstadt (dpa) - Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) will die Steuermehreinnahmen, die sich für sie aus der Energiepreispauschale des Bundes ergeben, gezielt für Bedürftige einsetzen. Die Mehreinnahmen sollen über die Diakonie möglichst unbürokratisch an Menschen ausgezahlt werden, die durch die Energiekrise und Preissteigerungen besonders in Not geraten sind, hieß es am Mittwoch in einer Mitteilung der Landeskirche, deren Gebiet sich auf Hessen und Rheinland-Pfalz erstreckt. Die Kirchen folgen damit einer Empfehlung der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Deutschen Bischofskonferenz.
Derzeit werde gemeinsam mit der Diakonie ein niedrigschwelliges Verfahren entwickelt. Es sieht vor, das Geld beispielsweise der Tafelarbeit und Schuldnerberatung sowie der allgemeinen Lebensberatung und Einzelfallhilfen vor Ort zukommen zu lassen. Die EKHN könnte groben Schätzungen zufolge durch die Auszahlung der staatlichen Prämie drei bis fünf Millionen Euro zusätzlich an Kirchensteuern einnehmen. Weil die Bürger durch den Bezug der Pauschale von 300 Euro im September mehr Einkommenssteuer zahlen müssen, erhöht sich auch die Kirchensteuer.
Angesichts der enorm gestiegenen Energiepreise und den inflationsbedingten Kostensteigerungen sei absehbar, dass immer mehr Haushalte in Deutschland in finanzielle Nöte geraten würden, teilte Heinz Thomas Striegler, Leiter der EKHN-Kirchenverwaltung mit.
Alle Meldungen, aktuell und regional aus Koblenz und dem Mittelrhein-Gebiet auf tv-mittelrhein.de