
Vorwurf Terrorismusfinanzierung – Jugendlicher vor Gericht
Rund acht Monaten nach seiner Festnahme beginnt vor dem Landgericht Mainz ein Prozess gegen einen 16-Jährigen. Er soll für den IS geworben und zu Straftaten aufgerufen haben.
Mainz (dpa/lrs) -
Er soll Propaganda der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) verbreitet, zu Straftaten aufgerufen und sich der Finanzierung von Terrorismus schuldig gemacht haben: Am 22. August beginnt am Landgericht Mainz ein Prozess gegen einen 16-Jährigen aus dem Kreis Mainz-Bingen, der seit seiner Festnahme im November 2024 in Untersuchungshaft sitzt.
Nach Angaben des Gerichts soll er sich spätestens seit Anfang 2023 als damals noch 14-jähriger Schüler im Internet radikalisiert und Sympathien und Bewunderung für islamistische, extremistische und terroristische Vereinigungen entwickelt haben. Bis November 2024 soll er in sozialen Netzwerken unter anderem Gewaltvideos und Propaganda des IS verbreitet haben.
Verhandlungstage bis Anfang Dezember angesetzt
Festgenommen wurde er im November 2024 demnach vor allem deshalb, weil es seinerzeit Anhaltspunkte dafür gab, dass er an einer Rohrbombe baut. Der Vorwurf der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat wird inzwischen nicht mehr aufrechterhalten.
Einer früheren Mitteilung der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz nach waren bei einer Hausdurchsuchung im Oktober 2024 neben zwei Bajonetten auch vier Rohrstücke gefunden worden, allerdings kein Sprengstoff und auch keine Substanzen für die Herstellung eines Zündmechanismus.
In dem Verfahren vor dem Mainzer Landgericht, das vom 22. August an wegen des Alters des Angeklagten unter Ausschluss der Öffentlichkeit laufen wird, geht es nun unter anderem um den Vorwurf der Terrorismusfinanzierung. Angesetzt sind zunächst 17 Verhandlungstage bis Anfang Dezember.
dpa
Bild: Die Öffentlichkeit wird bei dem Prozess gegen den Jugendlichen ausgeschlossen. (Archivbild) | Arne Dedert/dpa
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