
Wetterumschwung aktiviert Stechmückenlarven am Oberrhein
Die kleinen Plagegeister nutzen die nassen Bedingungen. Erste Bekämpfungsflüge könnten bereits zum Wochenende starten.
Speyer (dpa/lrs) -
Nach wochenlanger Hitze und ungewöhnlich niedrigen Wasserständen hat der aktuelle Wetterumschwung am Oberrhein nun doch die Stechmückenjäger auf den Plan gerufen. Regen und eine Hochwasserwelle sorgten in den Auwäldern rund um den Rhein für ideale Bedingungen für die Entwicklung von Stechmückenlarven, wie die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (Kabs) mitteilte. Die Überschwemmung großer Flächen im Auwald genüge, um zahlreiche Brutstätten zu aktivieren.
Noch im Juni und Juli hatten viele Experten demnach eine äußerst schwache Mückensaison erwartet – zu trocken, zu heiß, kaum Wasser in den Senken. Nun aber nutzen die Auwaldstechmücken die feuchten Bedingungen, um sich doch noch zu entwickeln. Auch abseits der klassischen Auwälder, etwa in Regenrückhaltebecken oder temporär überfluteten Gebieten, seien Larvenschlupf und Brutaktivität zu beobachten, teilte die Kabs in Speyer mit.
Derzeit führen die Fachleute Schöpfkontrollen durch, um die Zahl der Larven zu ermitteln. Wird ein kritischer Wert überschritten, folgt die Bekämpfung mit dem biologischen Wirkstoff Bti. Erste Helikoptereinsätze zur Ausbringung des Mittels könnten in Südbaden bereits am Freitag oder Samstag erfolgen.
Wann Pfalz, Rheinhessen oder Südhessen folgen, hängt von der Entwicklung ab. Die Kabs betont, dass eine frühe und gezielte Bekämpfung entscheidend sei, um eine größere Schnakenplage in den kommenden Wochen zu verhindern. In der Kabs - einem als gemeinnützig anerkannten Verein - sind Kommunen in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Hessen zusammengeschlossen.
dpa
Bild: Erste Helikoptereinsätze könnten in Südbaden bereits am Freitag oder Samstag erfolgen. (Archivfoto) | Uli Deck/dpa
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