«Flaschenkind» - Zoo Landau zeigt erstmals kleine Gepardin

 

«Flaschenkind» - Zoo Landau zeigt erstmals kleine Gepardin

Nach der Geburt verweigert die Mutter die Fürsorge. Das Gepardenbaby wird mit Flasche aufgezogen - und scheint nach zwei Monaten über den Berg.

Landau (dpa/lrs) -

Putzmunter läuft die junge Gepardin im Zoo Landau durchs Gehege. «Wir sind sehr erleichtert: Nach einem schwierigen Start ins Leben hat sich unser kleines Gepardenmädchen Assama inzwischen gut entwickelt», sagte Zoodirektor Jens-Ove Heckel.

Das acht Wochen alte Jungtier wird vom Zoo Landau in der Pfalz erstmals öffentlich gezeigt. Ein erster Termin im Juli musste kurzfristig verschoben werden, weil das Baby wegen einer Verdauungsstörung unpässlich war. Heute wiegt die Sudan-Gepardin rund 2,6 Kilo.

Gepardenkatze konnte Welpe nicht versorgen

 «Die ersten Wochen waren eine Achterbahn der Gefühle mit einigen größeren und kleineren gesundheitlichen Baustellen», erzählte Heckel. Er und seine Frau, Tierärztin Judith Heckel, haben Assama nach der Geburt Anfang Juli mit der Hand aufgezogen. «Mit viel Fürsorge, Geduld und Flasche.»

Der Grund: Gepardenkatze Rose selbst konnte ihren Nachwuchs nicht mit Milch versorgen. Assama kam als Einzelkind zur Welt: Bei Einzelkindern versiege der Milchfluss der Mutter schnell, sagte Heckel. Die Tiere würden meistens für ein Junges den Aufwand der Aufzucht nicht betreiben. Gepardenkatzen werfen in der Regel drei bis fünf Welpen.

«Heute gut drauf»

Später tauchte dann bei der kleinen Raubkatze ein Problem bei der Fortbewegung auf, berichtete Heckel. Die Beweglichkeit ihrer Hinterbeine sei eingeschränkt gewesen. Der Grund dafür sei unbekannt. Doch das habe sich zuletzt verbessert: «Inzwischen ist sie mobil, sehr verspielt und gut drauf», sagte er. Man sei optimistisch, dass sich alles normalisiere.

Assama ist inzwischen mobil und sehr verspielt.

Assama ist inzwischen mobil und sehr verspielt. | Andreas Arnold/dpa

Der Sudan-Gepard ist mit wenigen letzten Verbreitungsgebieten in Nordafrika stark gefährdet. Auch in Europa sei die Unterart außergewöhnlich. Nur 16 Zoos hielten aktuell 43 Individuen. Neben dem potenziellen Zuchtpaar in Landau gibt es nach Zooangaben nur noch eine ältere Katergruppe im Tierpark Berlin.

Besucher können Assama sehen

Assama ist kein Fantasiename, sondern ein bewusster Verweis auf die Herkunft der Sudan-Geparden. Der Begriff verleiht dem Jungtier nach Angaben der Leitung eine symbolische Dimension - er steht auch für den Schutz der Art.

Heckel schloss nicht aus, dass Assama im Zoo Landau bleiben werde. Ihr Vater Claude sei bereits 15 Jahre alt. Für Besucher solle es im Zoo künftig eine «Geparden-Spielstunde» geben, in der die junge Gepardin für Besucher zu sehen sein werde. Am liebsten spiele sie mit einem Ball, ihren Quietsche-Tieren und dem Pfleger, sagte Heckel.

dpa

Bild: Die kleine Gepardin Assama wiegt inzwischen 2,6 Kilo. | Andreas Arnold/dpa

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Datum: 02.09.2025
Rubrik: Lokales
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