
Mit Schild & Speer: Mann will 750 Limes-Kilometer wandern
Immer dem Limes nach: Finnian Garvey ist am Montag aufgebrochen, um den Limes-Wanderweg in voller germanischer Ausrüstung von Rheinland-Pfalz bis Bayern zu laufen. Doch die Schuhe bereiten ihm Sorgen.
Rheinbrohl (dpa) -
Seine Füße sind schon nass, obwohl er noch fast 750 Kilometer Wanderweg vor sich hat. In germanischer Kriegsausrüstung will Finnian Garvey in den kommenden Tagen den Deutschen Limes-Wanderweg entlanglaufen und nachts draußen übernachten. Maximal 60 Tage hat er dafür Zeit, wenn er den Rekord aufstellen will - maximal 38 hat er sich vorgenommen.
Er sei eines Morgens aufgewacht mit der Idee, sich einen Kindheitstraum zu erfüllen, sagte der 27 Jahre alte Content Creator. «Einen Weltrekord aufzustellen.» Warum er den Weg dann mit der beschwerlichen Ausrüstung wandern will? «Ich wollte dem ganzen auch einen Sinn geben», sagte Garvey. «Also das kulturelle Erbe wieder nahbar zu machen, sichtbar zu machen, weil viele den Limes nicht kennen.» Er selbst komme aus der Nähe von Frankfurt in Hessen. «Da ist der Limes sehr präsent.»
«Ich bin quasi ein germanischer Stammeskrieger»
Zur Ausrüstung gehören ein Mantel, ein Schild und ein Speer. «Ich bin quasi ein germanischer Stammeskrieger», sagte er. Alles, was er trage, sei mit Funden belegt. «Aber es ist noch nie getestet worden: Wie verhält sich das auf so einer langen Tour? Das mach' ich jetzt quasi.» Der Mantel sei sein Schlafsack, seine Kapuze und sein Regenschutz.
Den kann er gebrauchen, denn zum Start in Rheinbrohl in Rheinland-Pfalz waren der Boden nass und der Himmel grau. Mehrere Wochen will er wandern, bis er irgendwann am Ende des Weges in Bayern rauskommt. «Ich denke mit den Museumsbesuchen und den Umwegen zu den Schlafplätzen werde ich so auf 770 Kilometer kommen», sagte er.
Am meisten Sorgen macht sich der Wanderer um Verletzungen durch die offenen Schuhe. | Thomas Frey/dpa
«Ich hab' kein Problem, nass zu sein. Aber dann nass abends irgendwo zu liegen - schauen wir mal», sagte der 27-Jährige, der zuvor etwa schon durch das regenreiche Irland gewandert ist. «Am meisten Sorge habe ich tatsächlich, dass der Körper, weil ich ja jetzt Barfußschuhe trage, da irgendwo eine Verletzung davonträgt», sagte er. Mit allem anderen würde er klarkommen. «Das geht schon irgendwie. Aber wenn ich physisch nicht mehr weitergehen könnte, das wäre schon sehr schade.» Wer möchte, kann Garvey bei seiner Reise zuschauen - er teilt seine Wanderung in den sozialen Medien.
dpa
Bild: Fast 750 Kilometer muss er zurücklegen. | Thomas Frey/dpa
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