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Ticketverkauf für Bahnreisen über Weihnachten startet
Seit heute können Bahnreisende ihre Tickets für Fahrten nach dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember buchen – also rechtzeitig für Reisen zu Weihnachten, Silvester oder den Jahresbeginn. Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz empfiehlt, sich frühzeitig um Fahrkarten zu kümmern, denn die günstigsten Angebote sind schnell ausverkauft.
Wie stark die Preise schwanken, zeigt ein Beispiel: Eine kurze ICE-Strecke von Mainz nach Koblenz ist bei frühzeitiger Buchung schon ab 6,99 Euro zu haben – auch ohne BahnCard. Wer hingegen spontan im Fernverkehr von Mainz nach Berlin fährt, muss mit rund 135 Euro rechnen.
Viele Reisende hoffen ab dem 15. Oktober auf besonders günstige Tickets. Dann beginnt der Verkauf für Fahrten, die nach dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember stattfinden – also auch für die beliebten Reisetermine rund um Weihnachten und Silvester.
„Gerade bei den Super Sparpreisen und Sparpreisen gibt es nur ein begrenztes Kontingent“, erklärt Julia Gerhards von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. „Wenn bestimmte Züge oder Strecken schon gut ausgelastet sind, sind die besten Angebote schnell weg.“
Wer eine BahnCard besitzt, kann zusätzlich sparen. Für alle, die beim Reisetag oder der Uhrzeit flexibel sind, empfiehlt sich die Bestpreissuche auf der Website der Deutschen Bahn oder in der DB Navigator-App. Dort lässt sich über einen Schieberegler anzeigen, zu welchen Uhrzeiten eine Fahrt am günstigsten ist.
Ein Beispiel: Eine Verbindung von Mainz nach München kostet am 21. November 2025 am Nachmittag etwa 20 Euro, während dieselbe Strecke am Vormittag rund 58 Euro kostet (Stand 14.10.2025).
In den letzten Wochen sorgte das sogenannte „Ticket-Splitting“ für Aufmerksamkeit – dabei wird eine Zugreise mit zwei getrennten Fahrkarten gebucht, obwohl man im selben Zug bleibt. Die Idee: Zwei Teilstrecken könnten zusammen günstiger sein als ein durchgehendes Ticket.
Die Stiftung Warentest hat dieses Prinzip überprüft – mit ernüchterndem Ergebnis. Nur bei 7 von 30 getesteten Strecken ergab sich eine kleine Ersparnis. Laut Julia Gerhards lohne sich der Aufwand in den meisten Fällen nicht: „Dass es hin und wieder solche Konstellationen gibt, liegt am komplexen Tarifsystem der Bahn. Im Alltag bringt es aber selten echte Vorteile.“
Neben der Deutschen Bahn können auch Portale wie Trainline oder Omio beim Preisvergleich helfen. Sie zeigen Angebote verschiedener Anbieter – etwa Flixtrain, Fernbusse, Fluggesellschaften oder internationale Bahnen.
„Wer nach München fährt, sollte auch einmal bei den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) nachschauen“, rät Gerhards. „Manchmal ist ein Ticket bis Innsbruck günstiger als eines nur bis München. Und niemand verbietet, unterwegs früher auszusteigen.“
Ein Sprecher der Deutschen Bahn erklärt, dass das Unternehmen in diesem Jahr auf Fahrpreiserhöhungen verzichtet habe. Grund seien die vielen Baustellen und die angespannte Lage im Schienennetz, die immer wieder zu Verspätungen und längeren Fahrzeiten führten. „Wir glauben, dass stabile Preise wirtschaftlich sinnvoller sind, um keine Kundinnen und Kunden an andere Verkehrsmittel zu verlieren“, so der Bahnsprecher.
Für die Weihnachts- und Silvesterzeit gibt die Bahn allerdings Entwarnung: Trotz hoher Auslastung seien die Züge in dieser Zeit meist überdurchschnittlich pünktlich. Der Grund: Weniger Pendler- und Güterverkehr entlastet das Netz. Nach dem Jahreswechsel müsse man sich dann jedoch wieder auf die gewohnten Verspätungen einstellen.
Quelle: tagesschau | Foto: Symbolbild
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