
Sechs Menschen aus Rheinland-Pfalz bei Abschiebeflug
Bei den abgeschobenen Afghanen handele es sich um schwere und schwerste Straftäter, sagt der Bundesinnenminister. In Windesheim hatte einer der Männer mehrere Polizeieinsätze ausgelöst.
Mainz (dpa/lrs) -
Unter den 81 Menschen, die aus Deutschland nach Afghanistan abgeschoben worden sind, befinden sich auch sechs afghanische Staatsbürger aus Rheinland-Pfalz. Fünf von ihnen seien zu teils mehrjährigen Haftstrafen wegen Tötungs- oder Körperverletzungsdelikten sowie Drogenhandels - mit dem Verkauf von Drogen teils an Minderjährige - verurteilt worden, teilte das Integrationsministerium in Mainz mit.
Bei einer Person habe es sich um einen afghanischen Staatsangehörigen aus der Gemeinde Windesheim im Landkreis Bad Kreuznach gehandelt, der als gewaltbereit galt, ausreisepflichtige war und in einer Flüchtlingsunterkunft für Schwierigkeiten gesorgt hatte. Der Mann saß in Abschiebehaft. Wegen des Verdachts des Ladendiebstahls, der gefährlichen Körperverletzung und der Sachbeschädigung hatte es mehrere Polizeieinsätze gegeben.
Zweiter Abschiebeflug seit Machtübernahme durch die Taliban
Das Flugzeug war am Morgen von Leipzig aus Richtung Kabul gestartet. Zum zweiten Mal seit der Machtübernahme durch die Taliban im August 2021 schiebt Deutschland damit afghanische Staatsangehörige in ihr Herkunftsland ab.
Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) erklärte, dass es sich bei den Männern um «schwere und schwerste Straftäter» handele. Für solche Abschiebungen gebe es «ein ganz berechtigtes Interesse der Bürgerinnen und Bürger.» Die Rückführung kam seinen Angaben zufolge erneut mit Hilfe des Golfemirats Katar und über «technische Kontakte» mit Afghanistan zustande.
dpa
Bild: Sechs afghanische Staatsbürger aus Rheinland-Pfalz saßen in dem Abschiebeflug. | Jan Woitas/dpa
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