Saarland trauert um getöteten Gerichtsvollzieher

 

Saarland trauert um getöteten Gerichtsvollzieher

Die Betroffenheit nach dem tödlichen Angriff auf einen Gerichtsvollzieher ist spürbar. Eine Schweigeminute, ein Kondolenzbuch – und ein Justizausschuss, der zu einer emotionalen Sitzung zusammenkommt.

Saarbrücken (dpa/lrs) -

Drei Tage nach dem tödlichen Angriff auf einen Gerichtsvollzieher im saarländischen Bexbach ist der Justizausschuss des Landtags zu einer Sondersitzung zusammengekommen. «Es war eine sehr emotionale Sitzung», sagte die Vorsitzende Nadia Schindelhauer zu der nicht-öffentlichen Zusammenkunft. Die Trauer um den getöteten 58-Jährigen habe dabei «sehr im Vordergrund» gestanden.

In der Sitzung seien die Abgeordneten von der Landesregierung und der Staatsanwaltschaft über die bisherigen Erkenntnisse zum Fall informiert worden, sagte Schindelhauer. Inhalte aus der Sitzung seien vertraulich. 

Im Andenken an den getöteten Gerichtsvollzieher gab es um 11 Uhr im Saarland eine Schweigeminute. Die Landesregierung hatte zum gemeinsamen Innehalten aufgerufen. In der Staatskanzlei liegt seit Donnerstag ein Kondolenzbuch aus, in das sich Bürger eintragen können.

Ermittlungen zur Tat dauern noch an

Der Gerichtsvollzieher war am Dienstagmorgen getötet worden, als er in Oberbexbach eine Zwangsräumung vollstrecken wollte. Beschuldigt ist ein 42 Jahre alter Mann: Er soll in der Wohnung mit einem Jagdmesser mehrfach auf den Kopf und den Oberkörper des Gerichtsvollziehers eingestochen und ihn damit tödlich verletzt haben. Er sitzt seit Mittwoch in Untersuchungshaft. 

Unterdessen wurde bekannt, dass der Beschuldigte eine Tätowierung am Oberarm hat, die eine Rune darstellen könnte, wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte. Runen wurden von den Nationalsozialisten vereinnahmt und werden bis heute von Rechtsextremen verwendet.

Die Staatsanwaltschaft wies darauf hin, dass die Ermittlungen auch zu Hintergründen der Tat andauerten und hinreichend valide Erkenntnisse für etwaige Schlussfolgerungen hierzu noch nicht vorliegen würden. Die Ermittlungen laufen wegen des Verdachts des Totschlags.

dpa

Bild: In einer Schweigeminute wurde im Saarland des getöteten Gerichtsvollziehers gedacht. (Archivbild) | Thorsten Kremers/Thorsten Kremers/dpa/dpa

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Datum: 28.11.2025
Rubrik: Lokales
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